Steigende Arbeitsbelastung Warnstreik bei IKEA in Magdeburg und Günthersdorf
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16. Dezember 2022, 07:30 Uhr
Freitag und Sonnabend sind die IKEA-Beschäftigen in Günthersdorf und Magdeburg zum Warnstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert wachsende Arbeitsbelastung. IKEA Deutschland lehnt allgemeine Verhandlungen jedoch ab.
Bei IKEA in Günthersdorf und Magdeburg hat am Freitag ein Warnstreik begonnen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter aufgerufen, am Freitag und Samstag die Arbeit niederzulegen. Verdi kritisiert, dass das Personal nicht in gleichem Maße wachse wie die Umsätze. Die Arbeitsbelastung steige, freie Stellen würden nicht wiederbesetzt. Das bekräftigt ein Mitarbeiter gegenüber MDR SACHSEN-ANHALT. Der Krankenstand steige seit Jahren und liegt derzeit bei zehn bis zwölf Prozent. Viele Kollegen würden deshalb kündigen, nennen Stress und schlechte Arbeitsbedingungen als Gründe. "Die Personalkostenschraube wird immer enger gedreht", so der Mitarbeiter.
IKEA: Geschäfte bleiben geöffnet
Bereits im Mai hat Verdi nach eigenen Angaben IKEA zu Verhandlungen aufgefordert. Erst im November habe der Konzern geantwortet und jegliche Gespräche abgelehnt. Auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT hieß es am Donnerstag von IKEA Deutschland, man werde bei der Entscheidung bleiben und nicht mit Verdi verhandeln. IKEA zufolge soll es für Kunden trotz des Warnstreiks keine Einschränkungen geben.
Stattdessen verweist das Unternehmen darauf, mit den Betriebsräten vor Ort verhandeln zu wollen. IKEA sei bereit "jederzeit gemeinsam über die notwendigen Vereinbarungen und Regelungen" zu sprechen, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die notwendige Verlässlichkeit zu bieten.
MDR (Marcel Knop-Schieback, Martin Naß, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 16. Dezember 2022 | 05:00 Uhr
Eulenspiegel am 17.12.2022
Also ich denke es ist das gute Recht der IKEA Angestellten einen Tarifvertrag zu fordern und ihren Arbeitgeber zu überreden diesen Tarifvertrag auch zu wollen.
hilflos am 17.12.2022
Micha R. - ganz offensichtlich hat Verdi die Akzeptanz bei Arbeiter verloren. Analysieren woran das liegt wird wohl, schon wegen der ganz klaren Nähe zur Ampel, im Sande verlaufen. Erst wenn es dem Arbeiter richtig dreckig geht und ggf eine "revolutionäre Situation" entsteht könnte sich das ändern. Aber das dürfte noch weit in der Ferne liegen
Micha R am 16.12.2022
@ hilflos
Dazu fehlt Verdi ganz offensichtlich in Teilen des Einzelhandels auch die Soziale Mächtigkeit!
P.S.: Wegen fehlender Sozialer Mächtigkeit hat das Bundesarbeitsgericht bei einzelnen, aber nicht allen christlichen Gewerkschaften seinerzeit auch deren Tariffähigkeit verneint.