Ein Zellentrakt der Justizvollzugsanstalt (JVA) Madel in Burg (Kreis Jerichower Land), der auch für die Sicherungsverwahrung genutzt wird
In der JVA in Burg sollen die Sicherheitsmaßnahmen verbessert werden. Hintergrund ist, dass der Halle-Attentäter vor wenigen Monaten dort zwei Geiseln genommen hatte. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / ZB | Jens Wolf

Attentäter von Halle Nach Geiselnahme: Pläne für höhere Sicherheit in JVA Burg werden diskutiert

01. März 2023, 16:54 Uhr

Nach der Geiselnahme in der JVA Burg durch den Halle-Attentäter im Dezember wird nun über eine Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen der Einrichtung entschieden. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt.

MDR AKTUELL Mitarbeiter Felix Fahnert
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Nach der Geiselnahme in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Burg durch den Attentäter von Halle wird darüber nachgedacht, die Sicherheitsvorkehrungen in dem Gefängnis zu erhöhen. Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) erklärte am Mittwoch im Rechtsausschuss des Landtags, es gebe Bedarf, die Zaunanlagen und die Kameratechnik in der JVA zu verbessern.

Das habe die Einrichtung in Auswertungsgesprächen mitgeteilt und dabei die Dringlichkeit unterstrichen. Der Bedarf würde nun bewertet und dann weitere Schritte eingeleitet, sagte Weidinger. Details nannte die Ministerin nicht.

Ein Justizvollzugsbeamter steht auf einem Flur in der zukünftigen Justizvollzugsanstalt (JVA) Madel in Burg. 28 min
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MDR SACHSEN-ANHALT Fr 16.12.2022 08:28Uhr 28:10 min

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Generalstaatsanwaltschaft ermittelt zur Geiselnahme

Im laufenden Ermittlungsverfahren zur Geiselnahme durch den Halle-Attentäter wartet die Generalstaatsanwaltschaft derweil auf einen Bericht des Bundeskriminalamts (BKA). Oberstaatsanwalt Klaus Tewes erklärte, das BKA versuche, das "Tatmittel originalgetreu nachzubauen."

Weiterhin prüfe die Behörde, ob der verwendete Gegenstand "möglicherweise unter das Waffengesetz fallen könnte". Mit Ergebnissen sei im Frühjahr zu rechnen, sagte Tewes. Sobald das Gutachten des BKA da sei, werde die Staatsanwaltschaft innerhalb weniger Wochen über Konsequenzen – also eine mögliche Anklage – informieren.

Attentäter nach Bayern verlegt

Der Attentäter von Halle hatte Mitte Dezember des vergangenen Jahres zwei Bedienstete der JVA in Burg mit einem selbstgebauten, waffenähnlichen Gegenstand in seine Gewalt gebracht. Nach dem Fluchtversuch wurde der Mann in ein Gefängnis in Bayern verlegt.

MDR (Felix Fahnert, Max Schörm)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. März 2023 | 18:00 Uhr

1 Kommentar

Harka2 am 01.03.2023

Es labern also Beamte über ein Problem, das längst bekannt ist. Na dann kann man darauf vertrauen, dass es in 10 oder 20 Jahren vielleicht gelöst wird.
Ernsthaft? Ein Gefängnis ist nicht das Sozialamt. Wer dort landet, braucht sicher Hilfe, aber zuallererst muss er bestraft werden. So will es das Gesetz! Und die Opfer bzw. deren Hinterbliebenen.

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