LÜKEX 23 Cyber-Bedrohung: Sachsen-Anhalt beteiligt sich an bundesweiter Übung

27. September 2023, 15:12 Uhr

Behörden und Unternehmen aus Sachsen-Anhalt proben in dieser Woche im Rahmen einer deutschlandweiten Übung das Verhalten bei einer Cyber-Katastrophe. Ein Experte kritisiert die Übung als zu theoretisch.

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Insgesamt sieben Behörden und Unternehmen der kritischen Infrastruktur aus Sachsen-Anhalt beteiligen sich in dieser Woche an der bundesweiten Übung LÜKEX 23, bei der ein Cyberangriff simuliert wird. Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Innenministerium ist Ziel der Übung, das gemeinsame Krisenmanagement von Bund, Ländern und Unternehmen der kritischen Infrastruktur strategisch zu verbessern.

Das konkrete Szenario: Hacker legen Klima-Anlagen lahm – in Rechenzentren, die dann überhitzen und sich ausschalten. Weil dort Daten liegen, können Computer in Behörden und Verwaltungen nicht sinnvoll eingesetzt werden.

Experte hält Übung für zu theoretisch

Aus Sachsen-Anhalt beteiligen sich das Landeskommando der Bundeswehr, die Bundespolizei, die Landespolizei, das Innenministerium, das Digital- und das Energieministerium sowie der Strom-Netzbetreiber MITNETZ mit insgesamt 15 Personen.

Die Übung sei allerdings viel zu theoretisch, kritisiert Manuel Atug von der AG KRITIS, einem zivilgesellschaftlichen Zusammenschluss von Expertinnen und Experten aus kritischen Infrastrukturen. "Es wird keine Infrastruktur angefasst. Kein Techniker wird informiert, keine Materialien werden von A nach B geschafft, keine Personen kommen zum Einsatz. Man stellt sich vor, dass das einfach alles genau so passiert, wie man es im Sitzungssaal sich ausgedacht hat. Dabei können keine Fehler passieren oder aufgedeckt werden", sagte Atug MDR SACHSEN-ANHALT.

Bundesweit nehmen rund 60 Behörden und Unternehmen mit insgesamt etwa 3000 Menschen an der Übung teil.

MDR (Marcel Roth, Lucas Riemer)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. September 2023 | 12:00 Uhr

5 Kommentare

steka vor 32 Wochen

Ich hatte auf meiner Arbeit Bauakten von Bauwerken, die waren über 100 Jahre alt und ohne Hilfsmittel noch lesbar, uralte fotos kann man sich auch immer wieder ansehen. Und digital ? Habe bereits CDS, die mein PC nicht mehr lesen kann weil sie zu alt sind.

Shantuma vor 32 Wochen

Naja, neben Digitalisierung gibt es auch das Problem der Verarbeitung.
Nicht jedes Programm kann mit jedem Programm kommunizieren.

Schauen Sie sich die Problematik Apple iOS und und Windows OS an. Auch kann Microsoft Office nicht mit Free-Ware Dateien umgehen, andersherum ggf. schon.
Diese Problematik macht z.B. die Autobahn AG zu schaffen, denn die ganzen Programme sind nicht kompatible mit einander.
Also druckt man es aus und scannt es wieder ein.

Eine digitalisierte Gesellschaft wird an 2 Dingen zu Grunde gehen. Zum einem die Anfälligkeit und das Vergessen. Nein die Programme vergessen nicht, aber der Mensch vergisst die Abläufe und freut sich über das Digitale, welches er nicht mehr versteht.

steka vor 32 Wochen

Da kann man ja Angst kriegen um die Verteidigungsfähigkeit des Landes, wenn mit Cyberangriff alles lahmgelegt oder manipuliert werden kann. Meines Wissens gab es mal vor langer Zeit für die sicherheitsrelvanten Stellen Polizei, Armee, Bahn e.t.c. gesicherte von außen nicht angreifbare Nachrichtenverbindungen.
Langsam habe ich als Bürger den Eindruck mit der ganzen Digitalisierungen werden die Behörden bürokratisch lahmgelegt. Vorher konnte man auf die Ämter gehen, einen Ausweis oder Paß beantragen ohne Voranmeldung und war nach ner Stude wieder draußen. heute soll man wegen jedenQuatsch erst ne App runterladen, Termin beantragen. Da ruft das Finanzamt nicht die Daten vom Kaster- bzw. Grundbuchamt ab, nein die müssen nochmal digital durch die Grundstückseigentümer eingegeben werde. und dabei sind vile daten ach schon aus vergangenen Steuererklärungen erfaßt.

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