Begegnungsstätte geplant Hürden vom Amt: Umbau von Bahnhof in Genthin verzögert sich
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06. November 2024, 16:35 Uhr
Der Unternehmer Peter Förste wollte den Bahnhof Genthin zu einer Begegnungsstätte umbauen, scheiterte aber bisher an bürokratischen Hürden beim Eisenbahnbundesamt in Berlin. Ein Antrag musste mehrfach gestellt werden, die Genehmigung steht noch aus. Trotz Vandalismus und Schäden, die zeitweise an einen Weiterverkauf denken ließen, will Förste das Projekt weiter verfolgen.
Aus dem Genthiner Bahnhof soll eine Begegnungsstätte werden. Vor anderthalb Jahren hatte Unternehmer Peter Förste das denkmalgeschützte Gebäude gekauft. Doch ganz so schnell, wie Förste etwas aus dem Bahnhof machen wollte, geht es dann doch nicht.
Förste sagte MDR SACHSEN-ANHALT, das Problem liege bei den Behörden, konkret beim Eisenbahnamt in Berlin. Das müsse den Umbau- und Nutzungsplänen noch zustimmen.
Digitaler Antrag nicht möglich
Förste hatte eigenen Angaben zufolge 2023 einen Antrag digital gestellt. Erst ein halbes Jahr später erhielt er eine Mail von der Behörde mit der Information, den Antrag zwölffach und ausgedruckt per Post an das Amt zu senden.
Bislang gibt es noch immer kein "grünes Licht" für die Pläne des Unternehmers, aus dem Bahnhof etwas für alle Generationen zu schaffen. Ursprünglich waren ein Café, ein Restaurant, Büros und Platz für Vereine oder kleine Familienfeiern geplant. Warum die Bearbeitung des Antrags auf sich warten lässt, ist derzeit nicht bekannt. Eine Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT beim Eisenbahnamt wurde bisher noch nicht beantwortet.
Förste rechnet mit einer Zusage für die Umbau- und Nutzungspläne bis zum Herbst 2025, mit der Fertigstellung 2027. Bislang ist das Gebäude entkernt worden.
Immer wieder Schäden: Wiederverkauf kam in Frage
Förste hat zudem immer wieder Ärger mit Vandalismus-Schäden. Mehrfach sei in dem Gebäude bereits eingebrochen worden. Dabei seien unter anderem Wasserleitungen durchtrennt, Fensterscheiben zerstört und ein historischer Zapfhahn gestohlen worden. Bei der Polizei im Jerichower Land liegen eigenen Angaben zufolge Anzeigen zu einem gestohlenen historischen Wasserhahns und wegen Graffiti vor.
Mittlerweile hat Förste wegen der Vandalismus-Fälle eine Alarmanlage eingebaut. Strom gebe es erst seit zwei Wochen in dem Gebäude, obwohl dieser bereits vor einem halben Jahr beantragt wurde, sagt er.
Wegen der Bürokratie und der Schäden wollte Förste den Bahnhof Mitte Oktober 2024 eigentlich wieder verkaufen. Dann kam ihm die Idee, sich an der Genthiner Kneipennacht zu beteiligen. Daraufhin habe es so viel Zuspruch gegeben, dass er sich entschied, nicht zu verkaufen und weiter an seinen Plänen festzuhalten, aus dem Genthiner Bahnhof eine Begegnungsstätte zu machen.
MDR (Marila Zielke, Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. Oktober 2024 | 18:40 Uhr
steka vor 4 Wochen
Da steht doch die frage, der Bahnhof ist verkauft und damit auch der Grund und Boden, was hat das Eisenbahnbundesamt noch damit zu tun. Immerhin hat die Behörde auch einen großen Anteil daran, daß die Gebäude überhaupt in so einen ruinösen Zustend gekommen sind.