Magdeburg Demo vor dem Landtag: Grundschullehrer fordern mehr Geld
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13. Oktober 2022, 16:59 Uhr
In Sachsen-Anhalt verdienen Grundschullehrer beträchtlich weniger als ihre Kollegen in anderen Bundesländern. Es drohen Abwanderungen, die den Lehrermangel hierzulande noch verschärfen würden. Das Bildungsministerium unterstützt die Forderungen der Demonstranten daher.
Grundschullehrer aus Sachsen-Anhalt haben am Donnerstagnachmittag vor dem Landtag in Magdeburg für mehr Geld demonstriert. Nach Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist ihr Einkommen zu niedrig. Hierzulande verdienten die Lehrkräfte teils bis zu 500 Euro weniger als ihre Kollegen in anderen Schulformen.
Und auch in anderen Bundesländern wie Berlin, Brandenburg, Sachsen und Thüringen würden Grundschullehrer besser bezahlt als in Sachsen-Anhalt. Für viele sei das ein Grund, in diese Länder abzuwandern.
Unterstützung kommt aus dem Bildungsministerium
Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) unterstützt die Forderung. Nach einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) vom Wochenende will Feußner, dass Grundschullehrer genauso viel verdienen wie Lehrer an Gymnasien und anderen Schulformen. Alle Nachbarbundesländer hätten die Anhebung im Grundschullehramt entweder bereits umgesetzt oder angekündigt, hieß es vom Bildungsministerium. Auch die Ministerin sprach von drohender Abwanderung.
"Wenn sowohl für regulär ausgebildete Lehrkräfte als auch für Seiteneinsteigende keine konkurrenzfähigen Angebote unterbreitet werden können, werden Einstellungen im Bereich des Lehramtes an Grundschulen zurückgehen", wird Feußner in der MZ zitiert.
MDR (Dagmar Borchert, Daniel Salpius)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Oktober 2022 | 15:00 Uhr
GS-Lehrerin am 14.10.2022
Sehr geehrter Herr Wagner,
aus Ihrem Kommentar spricht sehr viel Missachtung gegenüber dem Lehrerberuf. Seit Anfang der 90er Jahre haben alle ausgebildeten Grundschullehrer Abitur und ein Erstes und Zweites Staatsexamen. Da stellt sich Absolventen die Frage, warum sie so viel weniger verdienen sollen, als etwa Gymnasiallehrer. Viele Bundesländer (Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie bald auch NRW und Bayern) zahlen A13. Und wo gehen die jungen Absolventen dann hin? Genau! Sie wandern dorthin ab, wo sie entsprechend ihrer Ausbildung bezahlt werden. Dieser Wettbewerb unter den Bundesländern um junge Grundschullehrer ist schon seit Jahren im Gange. Frau Feußner fordert folgerichtig, dass gehandelt werden muss! Sonst bildet Sachsen-Anhalt nämlich Grundschullehrer für andere Bundesländer aus.
GS-Lehrerin am 13.10.2022
Die Angleichung der Grundschullehrer-Gehälter auf A13/ E13 ist ein dringend notwendiger Schritt gegen die Abwanderung unserer Absolventen und Junglehrer in andere Bundesländer. Eine solche Abwanderung können wir uns nicht mehr leisten! Hier muss schnellstmöglich gehandelt werden! Ansonsten laufen wir Gefahr, dass die Grundschulen den Unterricht und selbst die Betreuung nicht mehr abdecken können.