Hermann Gieseler Halle innen
In Magdeburg fest im dem Handball verbunden: die Hermann-Gieseler-Halle Bildrechte: imago/Camera 4

Kult-Sportstätte Handballer feiern Abschied von der Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg

05. Juli 2023, 09:00 Uhr

Seit rund 66 Jahre ist die Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg fest mit dem Handball verbunden – nun ist dort ein letztes Mal der Ball auf dem Parkett geworfen worden. Fans und Handball-Legenden zelebrierten das bei einem besonderen Turnier.

Die Herman-Gieseler-Halle in Magdeburg ist am Wochenende ein letztes Mal Austragungsort für Handballspiele gewesen. Mit einem Turnier der Legenden verabschiedeten sich viele ehemalige Weltklassespieler des SCM von ihrer Kultspielstätte.

Rund 66 Jahre war die Gieseler-Halle Spielstätte für den Magdeburger Handballsport. Zum Turnier der Legenden kamen mehr als 1.000 Zuschauer, um sich gemeinsam mit SCM-Stars wie Henning Fritz, Joel Abati oder Olafur Steffanson an beste Handballzeiten zu erinnern.

Fabian van Olphen (Mi.,SC Magdeburg) - Saisoneröffnung Handball Bundesliga Saison 2012-13 Testspiel SC Magdeburg vs. Kadetten Schaffhausen in der Hermann Gieseler Halle in Magdeburg
In der Hermann-Gieseler-Halle feierte der SC Magdeburg zehn Meistertitel und zwei Europacup-Siege. (Archivbild) Bildrechte: imago/Christian Schroedter

Turnierorganisator Michael Jahns freute sich über die große Resonanz von Zuschauern und Magdeburger Handballstars. Jahns sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir haben die Chance genutzt, hier noch einmal ein schönes Spiel, ein letztes Spiel zu machen – 'The Last Game' hier in der Gieseler-Halle – und uns ehrwürdig zu verabschieden."

Nicht nur bei Sportfans Kult

In der Hermann-Gieseler-Halle feierte der SC Magdeburg zehn Meistertitel und wurde zweimal Europacup-Sieger. In den 1950er-Jahren jazzte dort auch der weltbekannte Trompeter Louis Armstrong. Und auch Max Schmeling hat einst in der historischen Sportstätte geboxt.

Zudem gilt die Halle am Klaus-Miesner-Platz als herausragendes Baudenkmal der Moderne der 1920er-Jahre. Sie war das erste kommunale Bauwerk, das nach dem Ersten Weltkrieg im Stil des Neuen Bauens errichtet wurde. Ursprünglich diente das Gebäude als Viehmarkt- und Ausstellungshalle und wurde 1922 nach den Plänen der Architekten Johannes Göderitz und Bruno Taut fertiggestellt.

Außenansicht Hermann Gieseler Halle
Wie es mit der Halle weitergeht, ist noch nicht abschließend geklärt. Bildrechte: imago images/Jan Huebner

Magdeburg sucht Nutzungskonzept

1997 wurde die Hermann-Gieseler-Halle als Spielstätte des SC Magdeburg von der Bördelandhalle, der heutigen Getec-Arena, abgelöst. Seitdem wurde sie vor allem für Schulsport und von der 2. Mannschaft des SC Magdeburg genutzt.

Seit 2013 steht die Halle unter Denkmalschutz. Weil eine Sanierung auf 30 Millionen Euro geschätzt wurde, verkaufte die Stadt Magdeburg die Halle 2016 an einen Investor und ließ am Lorenzweg einen Neubau errichten. Seitdem gab es immer Diskussionen um die Zukunft der Halle und Proteste engagierter Bürgerinnen und Bürger, die für deren Erhalt kämpften. 2021 wurde der Verkauf rückabgewickelt und die Halle ging wieder in städtischen Besitz über. Ein konkretes Nutzungskonzept für die Halle ist noch offen.

MDR (Jens Lampe, Cornelia Winkler) | Erstmals veröffentlicht am 03.07.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. Juli 2023 | 07:30 Uhr

1 Kommentar

nilux vor 44 Wochen

Magdeburg hat zu viele Hallen und wie immer keinen Plan.

Mein Vorschlag für eine "Sportstadt": Eishalle!

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