Ein weiß lackiertes Geisterfahrrad, das an die getötete Radfahrerin erinnern soll.
Mit weiß lackierten Fahrrädern wird an im Verkehr getötete Radfahrer erinnert. (Archivbild) Bildrechte: imago/Christian Mang

Deutschlandvergleich Sachsen-Anhalt Spitzenreiter bei Verkehrstoten

31. August 2022, 12:06 Uhr

Die Zahl der Verkehrstoten 2022 ist im ersten Halbjahr in Sachsen-Anhalt gestiegen. Von Anfang Januar bis Ende Juni sind 76 Menschen bei Unfällen gestorben. Auch die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten hat zugenommen.

In Sachsen-Anhalt hat es im ersten Halbjahr 2022 mehr Verkehrstote als im Vorjahreszeitraum gegeben. Wie das Statistische Landesamt in Halle mitteilte, starben von Anfang Januar bis Ende Juni 2022 76 Menschen bei Unfällen.

Mehr Schwer- und Leichtverletzte

Demnach kamen 16 Personen mehr ums Leben als im gleichen Zeitraum im Jahr 2021. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 wurden zudem 870 Menschen im Straßenverkehr schwer verletzt, 59 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Leichtverletzten stieg um 476 auf 3.323 Personen.

Laut Statistik wurden in diesem Jahr bis Ende Juni 31.199 Unfälle erfasst. Das seien 0,1 Prozent weniger gewesen als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden erhöhte sich hingegen um 12,8 Prozent auf 3.320.

Sachsen-Anhalt besonders gefährlich

Auch im bundesweiten Vergleich hat es im ersten Halbjahr 2022 mehr Unfälle gegeben. Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent gestiegen. Zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni starben 1.238 Menschen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Die meisten Verkehrstoten pro eine Million Einwohner gab es demnach in Sachsen-Anhalt. Dort sind 35 Verkehrstote pro eine Million Einwohner gezählt worden. Der bundesweite Schnitt liegt bei 15 Menschen je eine Million Einwohner.

Innenministerium nennt Autobahnen als Grund

Das Innenministerium Sachsen-Anhalts begründete die hohen Zahlen mit den vielen Autobahnen in Sachsen-Anhalt, auf denen sich gemessen an ihrer Länge, überdurchschnittlich viele Verkehrsunfälle mit getöteten Personen ereigneten. So sei im ersten Halbjahr 2022 jeder fünfte Verkehrstote in Sachsen-Anhalt bei einem Verkehrsunfall auf einer Autobahn ums Leben gekommen.

Nach Angaben des Innenministeriums waren vor allem unangepasste Geschwindigkeiten, Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot und die Nichteinhaltung des erforderlichen Sicherheitsabstandes die häufigsten Ursachen für Unfälle mit getöteten Personen. Eine weitere Rolle für die hohe Zahl der Unfälle könnte nach Einschätzung des Innenministeriums auch der Schwerlastverkehr auf den Autobahnen spielen.

MDR (Moritz Arand,Ronald Neuschulz,Thomas Tasler,Julia Heundorf) | Zuerst veröffentlicht am 21.08.2022

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. August 2022 | 10:00 Uhr

3 Kommentare

geradeaus am 22.08.2022

Absolut korrekt. Unsere Straßen sind teils der Horror. Im Auto geht's jedoch auf Fahrrad ist es dann oft unerträglich es sei denn man fährt auf einem teuren vollgefederten Bike. Überall Schlaglöcher und Risse im Asphalt welche sich dann zu teils großen Spalten ausdehnen. Und wenn diese Spalte dann quer zur Fahren sind holpert es ständig, es macht keinen Spaß. Selbst auf augenscheinlich gut asphaltierten Straßen ist das nicht selten so. Ich sprach jetzt von Hauptstraßen.

Auch und vor allem Nebenstraßen sind sehr oft mit Rädern unfahrbar. Am schlimmsten ist Kopfsteinflaster, natürlich. Nicht umsonst wurde es in den 80er Jahren erfunden zu einem einzigen Zweck. Verkehrsberuhigung. Nur hat man nicht an die Radfahrenden gedacht.

Und die Tatsache das der Schwerlastverkehr zunimmt macht es nicht besser mit unseren Straßen. 1 LKW macht soviel Schaden wie 1000 PKWs. Auch die Autobahnen, man kommt mit dem reparieren kaum hinterher.

No Name am 21.08.2022

Also sind doch alle getroffenen Verkehrsmaßnahmen sinnlos gewesen, wenn es zu keiner Verbesserung führt.
Ich wette das auch viele Unfälle auf den sehr schlechten Zustand der Straßen zurück zuführen ist.
Wie schnell im Osten unsere Verschleißteile verschlissen sind, so schnell kann man die garnicht verdienen!
Zum Teil sind ausgeflickte Straßenschäden, schlimmer als vorher...ich frag mich ob der Titel "Straßenmeisterei" überhaupt noch Zeitgemäß ist, oder ausgesprochen werden sollte.
Mit Kanaldeckeln hat man es auch noch nicht gerafft, immer wieder der selbe Schaden...es ist echt furchtbar und man bekommt durch die Straßen Rückenschmerzen.

Pattel am 22.08.2022

Tut mir Leid,es war für mich echt sinnlos diese Meinung zulesen!!!
Trotzdem allzeit gute Fahrt.

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