Ein Ölgemälde zeigt das Gesicht Otto von Bismarcks
Mal "eisern", mal sozial: Das Bismarck-Museum in Schönhausen zeigt viele historische Darstellungen an seinem Geburtsort. Bildrechte: MDR/André Plaul

Schönhausen (Elbe) Millionen für Umbau des Bismarck-Museums

14. November 2022, 08:41 Uhr

1815 war mit der Geburt Otto von Bismarcks in einem Rittergut in Schönhausen nicht abzusehen, wie sehr er einmal die deutsche Geschichte prägen wird. Das Museum am Originalschauplatz bewahrt viele Erinnerungsstücke des verehrten wie gefürchteten früheren Reichskanzlers auf. Dank einer Millionenförderung kann nun expandiert werden.

Das Museum am Geburtsort Otto von Bismarcks in Schönhausen erhält eine Millionenförderung vom Bund. Bis 2029 sollen mehrere Bereiche ausgebaut werden. Der Haushalts-Ausschuss des Bundestages hat dafür nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT etwa drei Millionen Euro freigegeben.

Mit dem Geld soll unter anderem der historische aber bislang ungenutzte Speicher auf dem Gutsgelände wiederaufgebaut werden. Die große Scheune soll zum Besucher-Informationszentrum werden und Raum für Seminare, Vorträge und so genannte Geschichtslabore bieten. Das brächte in den jetzigen beiden Museumsgebäuden mehr Platz, unter anderem für das Depot und für die Bibliothek.

Bauarbeiten bis 2029

Die Otto-von-Bismarck-Stiftung als Trägerin des Museums will in Zukunft auch mehr Wert auf Museumspädagogik legen. Um- und Ausbau sollen 2029 beendet sein.

Bismarck: Reichskanzler von der Elbe Otto von Bismarck wurde am 1. April 1815 in Schönhausen als Sohn eines Rittergutbesitzers geboren. Seinen politischen Aufstieg begann er 1845 mit dem Einzug in den sächsischen Provinziallandtag. 1862 wurde er preußischer Ministerpräsident, 1867 Kanzler des Norddeutschen Bundes und 1871 Reichskanzler. Im März 1890 wurde er – inzwischen eine der prägenden Figuren des 19. Jahrhunderts – nach Differenzen von Kaiser Wilhem II. zur Abdankung gezwungen.

Herausragende Leistungen Bismarcks waren die Einigung Deutschlands zum 1871 gegründeten Deutschen Reich und eine auf Ausgleich mit den europäischen Nachbarn bedachte Bündnis- und Friedenspolitik. Die von Bismarck eingeführte Sozialversicherung gilt als epochal. Zuvor hatte er sozialpolitisch einen härteren Kurs gefahren und mit dem Sozialistengesetz die Sozialdemokratie bekämpft.

Bismarck starb am 30. Juli 1898 auf seinem Landsitz Friedrichsruh in Aumühle bei Hamburg. Mit Material von dpa.

MDR (Katharina Häckl, André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. November 2022 | 08:30 Uhr

1 Kommentar

DermbacherIn am 15.11.2022

Ich denke eine Neubewertung des Werkens und Wirkens von Bismarck ist dringend notwendig!

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