Bundesweite Initiative Städte- und Gemeindebund für mehr Tempo-30-Zonen

03. Januar 2023, 16:52 Uhr

Mehr Tempo-30-Zonen in Städten einzurichten ist gar nicht so einfach. Die derzeitigen Regelungen erschweren es den Verwaltungen tätig zu werden. Eine bundesweit aktive Initiative will das nun ändern und wird vom Städte- und Gemeindebund in ihrem Vorhaben unterstützt.

Der Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt unterstützt die Idee für mehr Tempo-30-Zonen. Geschäftsführer Bernward Küper sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Dienstag, die Behörden in den Kommunen seien kompetent ausgestattet und wüssten wohl abzuwägen, wo Tempo 30 sinnvoll sei.

Bisher sieht die Straßenverkehrsordnung vor, dass Tempo 30-Zonen nur bei konkreten Gefährdungen oder vor sozialen Einrichtungen wie Kitas oder Schulen angeordnet werden können.

Geltende Regelung als "Umbaubremse"

Der Oberbürgermeister von Lutherstadt Wittenberg, Torsten Zugehör (parteilos), bezeichnete die derzeit geltende Regelung als absolute Bremse beim Umbau zu einem menschenfreundlichen Straßenverkehr. Es gebe Beispiele in der Lutherstadt, die verdeutlichten, welchen immensen bürokratischen Aufwand die aktuelle Regelung auslöse.

Bundesweit aktive Initiative

Die bundesweite Initiative "Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeit" stellt sich gegen diese Regelung. Sie will erreichen, dass die Kommunen eigenständig entscheiden können, wo das Tempo gedrosselt werden solle.

In Sachsen-Anhalt sind der Initiative bereits die Lutherstadt Wittenberg, Halle, Köthen, Coswig, Stendal, Dessau-Roßlau, Kelbra, Berga und Edersleben beigetreten. Bundesweit beteiligen sich 376 Städte, Gemeinden und Landkreise an der Initiative.

MDR (Ronald Neuschulz, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. Januar 2023 | 18:00 Uhr

19 Kommentare

Denkschnecke am 04.01.2023

@Burgfalke: Ihr letzter Absatz ist jetzt eine Ablenkung, die ich bewusst nicht zum Thema machen wollte. (Die Rotlichtverstöße von Kraftfahrern kann ich auf meinem Arbeitsweg nahezu täglich beobachten.)
Fakt ist, dass bei nicht entsprechender Wetterlage sich nicht nur der Radfahrer, sondern auch der Autofahrer anzupassen hat. Fakt ist auch, dass in Magdeburg (ebenso wie in Halle) große Zubringerstraßen zur Innenstadt bei gutem Zustand der Autofahrbahn von absolut unzumutbaren (oder gar erst nicht vorhandenen) Radwegen begleitet werden.
Nach der hier vertretenen Logik, dass sich eine schlechte Erreichbarkeit auf das Einkaufsverhalten auswirkt, dürften Radfahrende dort gar nicht mehr in der City einkaufen.

Burgfalke am 04.01.2023

Ziat:"statt Ihres schnellen Autos mal mit einem topfitten Fahrrad."

Dafür müssen auch die "Lenker" topfitt sein u. das bei jeder Wetterlage! Ganz so ... darf man auch nicht sein. Wer Rad fahren will, kann o. möchte, kann, soll, darf das gern tun.

Neben der geforderten/ gewünschten Reduzierung u. der Einhaltung müssen auch die Radfahrer sich an die geltenden Regeln halten u. nicht diese ignorieren. Zahlreiche Berichte in den Medien, aber auch eigene Erfahrungen belegen nicht selten, daß diese nicht beachtet werden.

Denkschnecke am 04.01.2023

Ihr Kommentar impliziert, dass es Autofahrern schwerer, aber Radfahrern leichter gemacht werde, die Innenstadt zügig zu erreichen. Mein Tipp: Versuchen Sie das in Magdeburg statt Ihres schnellen Autos mal mit einem topfitten Fahrrad. Egal ob von Norden, Süden, Osten oder Westen - nur zum Beispiel aus der Neustadt, am besten gleich mit zügigen 25 km/h. Da lernen Sie die wahre Inkompetenz der Verkehrsplaner erst richtig kennen. Hals- und Beinbruch!

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