Tourismus Kulturministerkonferenz: Bergsteigen in Sachsen ist immaterielles Kulturerbe
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13. März 2024, 16:21 Uhr
Die Knabenchöre, die Feste der Sorben und die Bergparaden stehen bereits auf der Liste des Immateriellen Kulturerbes in Sachsen. Seit Mittwoch ist der Freistaat um ein Kulturerbe reicher: Die Tradition des "Bergsteigens in Sachsen" wurde in das Verzeichnis aufgenommen. Bergsteigerbund und Freistaat erhoffen sich nun mehr Aufmerksamkeit, um die hiesigen Traditionen zu bewahren.
Das "Bergsteigen in Sachsen" ist seit Mittwoch Teil des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland. Wie das sächsische Kulturministerium mitteilte, wurde das Bergsteigen in das Bundesweite Verzeichnis aufgenommen. Die Bewerbung habe der Sächsische Bergsteigerbund (SBB) erarbeitet und eingereicht. Der Freistaat hatte das Bergsteigen für die Bewerbungsrunde nominiert.
Gemeinschaftsgefühl und Schutz der Natur
Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) bezeichnete die Anerkennung des Bergsteigens als "verdient". Es umfasse viel mehr als nur den Bergsport. "Genauso wichtig sind Gemeinschaftsgefühl, Verantwortungsbewusstsein und die tiefe Verbundenheit mit einer einzigartigen Felsenlandschaft." Der Einsatz für den Schutz von Felsen und Natur sei ein "selbstverständlicher Teil des Sächsischen Kletterns."
Der Einsatz für den Schutz von Felsen und Natur ist selbstverständlicher Teil des Sächsischen Kletterns.
Was ist das Immaterielle Kulturerbe?
In das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes werden die unterschiedlichsten Traditionen aufgenommen. Zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland gehören unter anderem die Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben, die sächsischen Bergparaden und Bergaufzüge sowie das Steigerlied und die sächsischen Knabenchöre. Aktuell umfasst das Verzeichnis in Deutschland 150 Einträge.
Mehr Aufmerksamkeit für Bergsport
Die Leiterin der Arbeitsgruppe zur Bewerbung, Anne Lochschmidt, sagte, mit dem Titel erhoffe man sich mehr Aufmerksamkeit für die traditionelle Ausübung des Sports im Freistaat. "Wir möchten den Sport in der bisherigen Art ermöglichen und die Sächsische Bergsteigerkultur weiter pflegen", so Lochschmidt.
Keine künstlichen Hilfsmittel
Das Bergsteigen in Sachsen beruht laut Kulturministerium seit 1910 auf dem Grundsatz des "freien Kletterns" ohne Verwendung künstlicher Hilfsmittel. Basis seien die Sächsischen Kletterregeln, die neben den Kletter- und Sicherungstechniken auch den Schutz und Erhalt der Natur vorsehen. Der Bergsteigerbund im Freistaat hat laut Ministerium rund 18.000 Mitglieder.
Weitere Kulturerbe-Traditionen aufgenommen
Neben dem "Bergsteigen in Sachsen" wurden am Mittwoch noch weitere Traditionen in die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen. So zählen nun die Berliner Technokultur, die Finsterwalder Sangestradition in Brandenburg, der Kirchseeoner Perchtenlauf in Bayern, die Schwälmer Weißstickerei aus Hessen und der Viez, die Weinbereitung aus Äpfeln, Birnen oder Quitten im moselfränkischen Raum zu den Kulturgütern der Unesco.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 13. März 2024 | 16:00 Uhr