Ausstellungsstücke
In der neuen Sonderausstellung im Smac steht das Wohnen im Fokus - und damit auch Sitzmöbel. Im Bild ist der Nachbau einer bronzenen Sitzbank aus dem Jahr 530 v.Chr. zu sehen. Bildrechte: LfA/smac, Annelie BlaskoLfA/smac, Annelie Blasko

smac Von Höhle bis Palast: Chemnitzer Museum zeigt Geschichte des Wohnens

27. Oktober 2023, 14:33 Uhr

Wann und wo gab es den ersten Mietvertrag, die ersten Wohnungsschlüssel oder ab wann hat man Klingeln an Häuser gemacht? Seit wann gibt es Toiletten mit Wasserspülung? Und wer durfte eigentlich früher auf Stühlen sitzen und wer nicht? Diese und noch viele andere Fragen rund ums Wohnen beantwortet eine neue Sonderausstellung im Smac.

Im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (Smac) ist seit Freitag die neue Sonderausstellung "Home Sweet Home. Archäologie des Wohnens" zu sehen. Auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gibt es fast 500 Stücke aus Asien, Afrika und Europa zu sehen, die mit der Geschichte und der Gegenwart des Wohnens zu tun haben.

In ersten Linie habe das Wohnen eine Schutzfunktion, so Ausstellungsleiterin Christina Michel. "Der Anfang liegt irgendwo im Dunkeln", erzählt sie. "Den ältesten Nachweis haben wir aus einer Höhle in Südafrika, der ist etwa 1,2 Millionen Jahre alt." Die Ausstellung beantwortet auch die Fragen, ab wann die Menschen statt eines Waschbretts eine Waschmaschine genutzt haben oder ein Badezimmer mit einer Badewanne oder einem Waschbecken mit Wasserhahn ausgestattet wurde.

Mittelalterlicher Klositz

Die Schau zeige auch die Entstehung des stillen Örtchens mit moderner Wasserspülung, so Kurator Ulrich Thaler. "Wir haben einen mittelalterlichen Klositz aus Sachsen", sagt er. "Die ersten Wasserklosetts in Europa haben wir erst im 16. Jahrhundert und bis ein Patent angemeldet wurde, sind wir nochmal 200 Jahre später."

Sitzen nur für Herrscher erlaubt

Was für die Besucher vielleicht auch überraschend ist: Im Wohnzimmer auf Sessel, Stuhl oder Couch zu sitzen, war früher nur der Elite vorbehalten, erklärt Ausstellungsleiterin Michel. Könige und Herrscher haben dort Platz nehmen dürfen, aber nicht der einfache Mensch.

Ausstellung zum Anfassen und Mitmachen

Die Besucher der Sonderausstellung können nicht nur ganz viel ansehen, sondern auch ausprobieren, so Michel. "Sie können zum Beispiel in einem ägyptischen Bett Probeliegen und gucken, ob so eine Kopfstütze bequemer ist als ein Kissen", sagt sie. Die Ausstellung "Home sweet Home" ist bis April im Smac zu sehen.

MDR (ali)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 26. Oktober 2023 | 19:00 Uhr

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