Corona-Pandemie Angepasster Corona-Impfstoff in Kürze in Sachsen verfügbar
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08. September 2022, 12:16 Uhr
Seit vergangenem Herbst und Winter versuchen die Pharmaunternehmen weltweit, Impfstoffe an die Varianten des Coronavirus anzupassen. Vor allem die sehr ansteckende Omikron-Variante steht dabei im Fokus. Nun hat die Europäische Arzneimittel-Agentur einen angepassten Impfstoff zugelassen, der in den kommenden Tagen ausgeliefert werden soll.
Die Arztpraxen in Sachsen erwarten in den nächsten Tagen die erste Lieferung des angepassten Corona-Impfstoffs von Biontech und Moderna. Der sächsische Apotheker-Verband rechnet "Ende der Woche, spätestens in der kommenden Woche" mit den neuen Impfstoffen. Rund 14 Millionen Dosen sollen nach Deutschland geliefert werden.
Warum müssen Impfstoffe angepasst werden?
Viren und auch Coronaviren mutieren mit der Zeit. Das kann dazu führen, dass die ursprünglichen Impfstoffe nicht mehr so gut gegen neue Virusvarianten schützen.
Relevant sind besonders Veränderungen am Spike-Protein, mit dem das Coronavirus in die Zelle eindringt. Vor allem die Omikron-Variante brachte inzwischen zahlreiche Subtypen hervor, die insgesamt ansteckender als andere Virusvarianten sind.
Schutz vor Omikron und Urtyp des Coronavirus
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte in der vergangenen Woche grünes Licht für die beiden Impfstoffe von Biontech und Moderna gegeben, die an den Subtyp BA.1 der Omikron-Variante und den Urtyp des Coronavirus angepasst sind.
Impfungen in Arztpraxen und Impfstellen
Impfungen werden in Sachsen derzeit bei Haus-, Betriebs- und Fachärzten angeboten. Dazu kommen die 13 staatlichen Impfstellen, die durch das Deutsche Rote Kreuz betrieben werden. Diese sollen nach Angaben des Sozialministeriums mit Blick auf den Herbst und Winter personell verstärkt werden. Gesundheitsministerin Petra Köpping sagte: "Wir sind gut gerüstet und fahren wie angekündigt die Kapazitäten der Impfstellen derzeit Stück für Stück hoch."
Impfkommission gibt neue Empfehlung heraus
Die Sächsische Impfkommission (Siko) hatte in Vorbereitung auf die Zulassung der angepassten Impfstoffe Ende August eine neue Impfempfehlung herausgegeben. Demnach sollten sich Menschen, die eine dritte Impfung benötigen, mit den neuen, angepassten Stoffen impfen lassen. Auch alle anderen, die eine weitere Impfung vor sich haben, sollten auf den neuen Impfstoff zurückgreifen, so die Siko. Nur mit drei Impfungen gelte man als vollständig geimpft.
Impfungen wieder mit Termin
Das DRK teilte am Donnerstag mit, dass für Impfungen in den Impfstellen vorher ein Termin über das sächsische Impfportal gebucht werden muss. Man rechne mit einer erhöhten Nachfrage. Nach Angaben von DRK-Sprecher Kai Kranich wurden 4.000 Dosen des neuen Impfstoffs bestellt.
Ab wann und für welchen Zeitraum sind die ersten Termine mit dem angepassten Impfstoff buchbar?
Das Terminbuchungsportal ist laut DRK darauf vorbereitet, Termine mit den angepassten Impfstoffen zur Verfügung zu stellen. Man wisse aber nicht, wie hoch die Nachfrage sein werde. Deshalb würden zunächst Termine für die kommenden zwei Wochen freigeschaltet (Kalenderwochen 37 und 38). Insgesamt habe man für diesen Zeitraum knapp 4.000 Impfungen mit den angepassten Impfstoffen bestellt, so das DRK. Kontinuierlich und mindestens wöchentlich sollen neue Termine angeboten werden.
Wofür sollte ich mir einen Termin buchen?
Ab der kommenden Woche werde in den Impfstellen nur noch mit vorheriger Terminvereinbarung über das Onlinebuchungsportal geimpft, so das DRK. Das gelte für alle Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfungen.
Ab wann sind die neuen Impfstoffe in den Impfstellen verfügbar?
Die neuen angepassten Impfstoffe sowie der Totimpfstoff von Valneva sind laut DRK nicht überall zeitgleich verfügbar, da diese über mehrere Apotheken bestellt würden. Ab Ende der kommenden Woche sollen in allen Impfstellen der angepasste Impfstoff und der neue Totimpfstoff Valneva zur Verfügung stehen.
MDR (ben)/afp/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 08. September 2022 | 12:00 Uhr
