Kappus in der ehemaligen Seifenfabrik Riesa
Das Riesaer Seifenwerk soll Ende 2023 dichtgemacht werden. Bildrechte: IMAGO / Hanke

Endgültiges Aus Seifenwerk in Riesa wird zum Jahresende geschlossen

28. März 2023, 11:54 Uhr

Jahrelang bangten die Mitarbeiter um die Zukunft ihres Werkes in Riesa. Jetzt hat der Geschäftsführer das endgültige Aus angekündigt.

Das Seifenwerk in Riesa soll Ende 2023 geschlossen werden. Das hat der Geschäftsführer der insolventen Kappus-Gruppe, Axel Buchholz, MDR SACHSEN bestätigt. Zuvor hatte die Sächsische Zeitung berichtet.

Buchholz sagte, man habe mit dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung einen Verkaufsprozess gestartet. Mitte März habe sich auch ein Investor gefunden. Dieser sei aber nur bereit, das Kappus-Stammwerk im baden-württembergischen Heitersheim mit 200 Mitarbeitern zu übernehmen, nicht aber den Standort in Riesa.

Größter Seifenhersteller der DDR

Im Riesaer Werk arbeiten rund 70 Menschen. Der ehemals größte ostdeutsche Seifenhersteller "Konsum Seifenwerk Riesa" mit zu DDR-Zeiten fast 500 Beschäftigten wurde im April 1992 als Betrieb der Kappus Gruppe Offenbach neu gegründet. 

Die Kappus-Gruppe in Offenbach hatte 2018 Insolvenz beantragt. Zuvor war sie durch stark gestiegene Rohstoffpreise und hohen Preisdruck in finanzielle Bedrängnis geraten. Zwei Jahre später führte ein neuer Investor aus München den Betrieb weiter. Nach Angaben des Insolvensverwalters damals sollte die neu gegründete Kappus GmbH als Branchenführer in Deutschland etabliert werden. Diese Pläne haben sich für Riesa nun zerschlagen.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 28. März 2023 | 08:30 Uhr

Mehr aus Großenhain und Riesa

Zwei Männer stehen neben Mopeds. mit Video
Bei ihnen kommt kein Motorrad auf den Müll. Die rote Jawa hatte Kurt Lötzsch’s Vater 1954 gekauft. Mittlerweile blitzt das Zweirad wieder. Und rollt so oft es das Wetter zulässt. André Singer ist mit seiner himmelblauen DKW stets dabei. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk / Kathrin Welzel

Mehr aus Sachsen