Der Schriftzug „Unseren Gefallenen“ an einem Gedenkstein
Seit 1952 gibt es den Volkstrauertag in Deutschland. An dem Tag wird vor allem den Opfern der Weltkriege gedacht. Bildrechte: picture alliance/dpa/Sebastian Willnow

Gedenken in Sachsen Volkstrauertag erinnert an Opfer von Krieg und Gewalt

19. November 2023, 21:36 Uhr

Am Volkstrauertag wird traditionell der Opfer der beiden Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Allerdings spielen auch aktuelle Krisen und Konflikte eine Rolle. Verschiedene Veranstaltungen widmen sich unter anderem dem Krieg in der Ukraine und der Migrationskrise.

Mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen wird am Sonntag auch in Sachsen an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert. Der Volkstrauertag steht dabei ganz im Zeichen des Ukraine-Krieges. "Wenn wir im November am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt gedenken, tun wir dies im Angesicht eines Krieges in Europa. Seit dem Beginn des russisch-ukrainischen Krieges im Februar 2022 wird wieder bewusst, dass Krieg weiterhin Mittel der Politik ist", teilte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit.

Volkstrauertag vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges

In Dresden fand die traditionelle Kranzniederlegung am Nordfriedhof statt. Außerdem gibt es eine Gedenkstunde im Sächsischen Landtag, die vom Volksbund organisiert wurde. Dort sprach Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) das Grußwort: "Heute sind die äußeren Wunden der beiden Weltkriege geheilt. Die Narben aber bleiben sichtbar, denn Kriegsgräberstätten gibt es überall in unserem Land. Es ist gut und richtig, dass die Namen der gefallenen Soldaten dort bewahrt werden. Denn Trauer braucht Namen", so Barbara Klepsch.

Klepsch: Andenken an zivile Opfer der Weltkriege bewahren

Auf vielen dieser Friedhöfe liegen aber nicht nur Soldaten, sondern auch Frauen, Männer und Kinder aus der Zivilbevölkerung, die der Gewalt zum Opfer gefallen sind. Der Volkstrauertag mahne uns, auch ihr Andenken zu bewahren. "Deshalb denken wir heute auch an die zivilen Opfer der Kriege in Europa", sagte Klepsch.

Sven Tiesler 11 min
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MDR SACHSEN - Das Sachsenradio So 19.11.2023 07:45Uhr 10:45 min

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Gottesdienst in Dresden widmet sich Schicksalen Geflüchteter

Einen anderen Schwerpunkt setzte ein Gottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche. Dort wurde der Todesopfer an den Grenzen Europas gedacht. Ein 50 Meter langes Banner voller Namen sollte verdeutlichen welches Ausmaß das Sterben an den Grenzen angenommen hat. "Das macht das Leid persönlich und fassbar", erklärte Mitinitiatorin Juliane Assmann.

Veranstaltungen finden am Sonntag nicht nur in den größeren Städten, sondern zum Beispiel auch in Grimma, Borna oder in Wiesenthal bei Leisnig statt. Den Volkstrauertag gibt es seit 1922 als Reaktion auf den ersten Weltkrieg. Seit 1952 ist er außerdem ein gesetzlicher Gedenktag in Deutschland.

MDR (sth)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 19. November 2023 | 19:00 Uhr

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