LKA informiert Betrug beim Online-Dating: Knapp 400 Fälle in Sachsen in 2022

14. Mai 2023, 10:30 Uhr

Der Mai gilt als der Monat der Liebe. Zu diesem Anlass hat das Landeskriminalamt Sachsen zu den Maschen von Liebesbetrügern - sogenannten Love Scammers - informiert. Außerdem gab die Behörde Fallzahlen und Schadenssummen aus dem vergangenen Jahr bekannt. Dabei werden längst nicht alle Fälle zur Anzeige gebracht. Doch man kann sich schützen.

Im vergangenen Jahr sind bei der Polizei in Sachsen 379 Fälle von Betrug beim Online-Dating angezeigt worden. Wie das Landeskriminalamt (LKA) weiter mitteilte, ist dabei ein Gesamtschaden von 6,8 Millionen Euro entstanden. Betroffen seien zu zwei Drittel Frauen. Insgesamt zeige sich, dass sowohl jüngere als auch ältere Personen Opfer des Scammings werden. Mehr als die Hälfte der Geschädigten insgesamt gehören nach Angaben des LKA zur Altersgruppe 50 bis 69 Jahre.

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Was passiert beim "Love Scamming"?

Die Betrügerinnen und Betrüger - auch Scammer genannt - nutzen die Gefühle und das Vertrauen ihrer Opfer schamlos aus, um sich finanziell an ihnen zu bereichern, teilte das LKA mit. "Scammer steuern das Verhalten ihrer Opfer, indem sie ganz gezielt auf deren Bedürfnisse eingehen. Sie täuschen vor, in einer ähnlichen Lebenssituation zu sein." Durch intensiven Kontakt und das vorgetäuschte Verständnis entstehe eine emotionale Verbindung mit den Opfern, die dann für hohe finanzielle Bitten ausgenutzt wird. Wenn Betroffene jedoch das eigene Konto für Geldtransfers zur Verfügung stellen, machen sie sich unter Umständen der Geldwäsche strafbar.

"Love Scamming"-Fälle in Sachsen Die Polizei hat knapp 80 Prozent der 379 im Jahr 2022 angezeigten Fälle abgeschlossen. 2017 lag die Schadenssumme noch bei 1,6 Millionen Euro und ist Jahr für Jahr kontinuierlich gestiegen und liegt derzeit bei knapp sieben Millionen Euro.

Insgesamt wurden über 100 Tatverdächtige ermittelt. Von diesen besitzen die meisten Personen die deutsche Staatsangehörigkeit, gefolgt von Tatverdächtigen aus Nigeria. Das Alter der Tatverdächtigen liegt zwischen 20 und 69 Jahren. LKA Sachsen

Wie kann man sich vor Love Scamming schützen?

Laut LKA schämen sich viele Opfer, den Betrug anzuzeigen. Deshalb informieren sie immer wieder präventiv und machen Fälle beispielhaft bekannt. Suchmaschinen können laut Polizei hilfreich sein, um einen Betrugsverdacht bestätigt zu bekommen. So kann man den Namen der Internetbekanntschaft mit dem Zusatz "Scammer" eingeben oder das Foto der Bekanntschaft in die Bildersuche geben.

"Wenn das Bild oder die Person darauf dann mit den unterschiedlichsten Namen auf verschiedenen Seiten gefunden wird, kann man davon ausgehen, dass dieses Foto missbräuchlich verwendet wird und das Profil gefälscht ist", so das LKA. Auch der Austausch mit Freundinnen und Freunden bzw. über die Bekanntschaft könne helfen, eine zusätzliche Meinung zu erhalten.

MDR (sme)

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