Klimaschutz in der Großstadt Leipziger Klimabüro will für mehr Umweltschutz sensibilisieren

15. Dezember 2022, 19:00 Uhr

Energie sparen, nachhaltiger konsumieren und anders mobil sein - das trifft angesichts von Energiekrise und Inflation aktuell den Nerv der Zeit. Das Thema Energiesparen steht auch bei der Verbraucherzentrale Sachsen hoch im Kurs. Die hat vor einigen Monaten im Leipziger Osten ein Klimabüro eröffnet. Dort sollen Ideen für einen energiesparenden Lebensstil an die Frau oder den Mann gebracht werden.

Die Verbraucherzentrale Sachsen hat am Donnerstag im Klimabüro im Leipziger Stadtteil Neuschönefeld praktische Beispiele vorgestellt, wie jeder Großstädter einen Beitrag für mehr Klima- und Umweltschutz leisten kann. Die Verbraucherzentrale Sachsen hatte das Klimabüro als Anlaufstelle für Klima- und Umweltfragen erst im Juni dieses Jahres im Leipziger Plattenbauviertel Neuschönefeld eröffnet. Von dort aus werden auch die vom Umweltamt der Stadt Leipzig geförderten Projekte "Klima bewegen" und "Gemeinsam fürs Klima" realisiert. Die Projekte sollen die Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Umweltschutz einbeziehen.

Lastenfahrrad zum freien Gebrauch

Gerade Sachsens Großstädte sind durch die Blechlawinen von Autos und deren Abgasen belastet. Dafür hat das Klimabüro ein Lastenfahrrad zum kostenfreien Verleih angeschafft. Das Ziel: Leipzigerinnen und Leipziger könnten öfters das Auto stehen lassen und mit dem Gefährt sperrige und schwere Dinge transportieren, so die Verbraucherzentrale. Lastenräder könnten zu weniger CO2, Schadstoffen und Lärm sowie für mehr Platz auf Leipzigs Straßen beitragen.

Das Lastenrad könnte kostenlos von jedem ausgeliehen werden, erklärte Daniel Köhlerschmidt von der Verbraucherzentrale Sachsen: "Damit können Dinge vom Baumarkt oder ein großer Einkauf nach Hause transportiert werden. Oder man macht einen kleinen Ausflug mit dem Kind." Es gehe darum, die Menschen für andere Transportformen zu sensibilisieren, so Köhlerschmidt.

Lastenräder erleben Boom in Deutschland

Solche Lastenfahrräder erleben in Deutschland derzeit einen Boom. Wie die Verbraucherzentrale Sachsen informiert, wurden allein 2021 bundesweit 167.000 Lastenräder verkauft. Das entspreche einem Anstieg von 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch in Sachsen fehle oft die notwendige Infrastruktur: Spezielle Stellplätze für Lastenräder seien rar, so die Verbraucherzentrale. Der Freistaat fördert seit März 2021 die Anschaffung eines Lastenrades für gewerbliche Zwecke mit einem finanziellen Zuschuss.

Servicestation für Radlerinnen und Radler

Im Sinne der Nachhaltigkeit bietet das Klimabüro seit diesem Jahr auch eine Servicestation für Fahrradfahrerinnen und -fahrer an. Das Prinzip ist simpel: Müssen etwa die Reifen aufgepumpt oder gewechselt werden, dann halte die Servicestation Werk- oder Flickzeug bereit, informierte die Verbraucherzentrale. Die Botschaft dabei: Werkzeuge teilen, statt zu besitzen. Die Servicestation soll schließlich zur Selbsthilfe animieren.

Klimabüro informiert über Mini-Solaranlagen

Ein kleiner Retter in Zeiten der Energiekrise: Bis zu 600 Watt können durch Mini-Solaranlagen auf Balkonen und Terrassen erzeugt werden, erklärt die Verbraucherzentrale. Über ein solches Mini-Kraftwerk können sich Interessierte jederzeit im Klimabüro informieren. 100 Euro im Jahr könnten Mieterinnen und Mieter einsparen, erklärt Denis Schneiderheinze von der Verbraucherzentrale Sachsen: "Es kann schon sechs Jahre dauern, bis man die Kosten wieder rein hat. Danach hat man aber einen Reingewinn."

Die Anschaffungskosten für solche Mini-Solaranlagen liegen dabei im Durchschnitt zwischen 600 und 800 Euro, so Schneiderheinze. Verbraucher könnten durch eine solche Anlage beispielsweise die Stromkosten für den Kühlschrank oder den Wlan-Router abdecken, erklärte Schneiderheinze.

Stadt will für Klimaschutz sensibilisieren

Der Stadt Leipzig gehe es mit dem Projekt des Klimabüros im Leipziger Plattenbauviertel Neuschönefeld vor allem darum, Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, die sich bisher weniger mit Klimaschutz auseinandergesetzt hätten, so der Leiter des Umweltamtes Leipzig, Peter Wasem. Deswegen fördert die Stadt auch dieses Klimaprojekt: "Es ist sehr wichtig, hier im Viertel Energieberatung zu machen und zu beraten, wie mit den Energiepreiserhöhungen umzugehen ist."

MDR (phb/sys)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Radioreport | 15. Dezember 2022 | 18:00 Uhr

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