Symbolbild: Polizeieinsatz in einer Neujahrsnacht
Die Polizei ist in der Neujahrsnacht in erhöhter Alarmbereitschaft (Symbolbild). Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow

Jahreswechsel Sachsen setzt zu Silvester hunderte Polizisten zusätzlich ein

31. Dezember 2023, 12:32 Uhr

Sachsen will mit einem großen Polizeiaufgebot Krawalle in der Silvesternacht verhindern. Das Innenministerium teilte MDR AKTUELL mit, rund 550 Bereitschaftspolizisten würden zusätzlich im Dienst sein. Thüringens Innenminister Georg Maier erklärte, auch in Thüringen müsse man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.

Thüringens Innenminister Georg Maier ist besorgt – zumindest ein bisschen. Es gebe zwar keine konkreten Warnungen vor Anschlägen oder Ausschreitungen in der Silvesternacht – man müsse aber trotzdem wachsam sein: "Wir müssen auf alle Eventualitäten auch in Thüringen vorbereitet sein und da mache ich mir tatsächlich ein bisschen Sorge."

Maier erläutert: "Wir wissen, dass natürlich gerade jetzt durch den Konflikt in Nahost auch eine gewisse aufgeheizte Stimmung da ist, auch im Bereich möglicher Gefährder, Islamisten und so weiter. Und die suchen sich natürlich auch immer Orte, wo viele Menschen zusammenkommen. Das ist eine abstrakte Gefahr, die wir immer sehr ernst nehmen müssen. Sicherheitsbehörden arbeiten hier länderübergreifend sehr gut zusammen: Verfassungsschutz, Polizei, BKA. Aber wie gesagt: das ist abstrakt, es gibt keine konkreten Anschlagspläne."

Polizei rechnet mit mehr Einsätzen

In allen drei mitteldeutschen Bundesländern wird mit mehr Einsätzen als gewöhnlich gerechnet – und darauf sei man vorbereitet. Aus dem Innenministerium in Sachsen etwa heißt es, dass rund 550 Bereitschaftspolizisten zusätzlich im Dienst sein werden.

Polizisten stehen an der Eisenbahnstraße vor Einkaufwagen mit brennenden Gegenständen. 4 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow

"Aktuell liegen jedoch keine Erkenntnisse oder Hinweise vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung speziell für Silvester im Freistaat Sachsen ableiten lassen könnte", schreibt Richard Baldeweg aus dem sächsischen Innenministerium: " Es besteht daher kein Grund, auf die Durchführung oder den Besuch von Silvesterfeiern zu verzichten. Gleichwohl stehen die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel im besonderem Fokus der Polizei, was sich durch zusätzliche Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei und erhöhte Polizeipräsenz zeigen wird."

Erhöhte Alarmbereitschaft am Connewitzer Kreuz

Besonders in Leipzig - und da vor allem rund um das Connewitzer Kreuz - wird die Polizei in erhöhter Alarmbereitschaft sein. Seit Jahren gibt es hier Ausschreitungen – zum Teil gewalttätig und mit brennenden Mülltonnen und Autos.

Polizeisprecher Olaf Hoppe erklärt: "Immer wieder zum Jahreswechsel erleben wir es, dass es in Leipzig selber, aber auch in den beiden Landkreisen an verschiedenen Stellen zu Ausschreitungen kommen kann oder auch kommt, das muss man ganz klar so sagen: Wo Menschen bei uns in der Gesellschaft aufeinandertreffen, oft dann der Alkohol eine Rolle spielt, Enthemmungen stattfinden, überschreitet man Grenzen, wirft Böller auf andere Personen, verursacht Sachschäden, steckt Dinge in Brand. Das gehört zu Silvester leider dazu und auf das müssen wir uns einstellen als Polizei."

Auch in den Kreisen Leipziger Land und Nordsachsen würden die Polizeistreifen verstärkt, sagt Hoppe. Das solle für Sicherheit sorgen, damit alle einen möglichst friedlichen Jahreswechsel begehen könnten.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Dezember 2023 | 08:09 Uhr

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