Jahresbericht BUND: Energieverbrauch in Thüringen soll bis 2040 um die Hälfte sinken

05. September 2022, 10:42 Uhr

Der BUND fordert in Thüringen einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien. Dazu sollte bis 2040 der Energieverbrauch um mindestens die Hälfte sinken.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert in Thüringen einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien. Landesvorsitzender Robert Bednarsky sagte MDR THÜRINGEN, der Angriffskrieg auf die Ukraine und seine Folgen zeigten den Nachholbedarf im Energiesektor.

Trotz guter Ansätze fehlten echte Anreize für den naturverträglichen Umbau. Der Ausbau müsste beschleunigt werden. Der BUND möchte ein grüneres Thüringen, bei dem Solaranlagen und der Ausbau der Windenergie gefördert werden. Das Land müsse dafür Geld in die Hand nehmen, dabei jedoch den Natur- und Landschaftsschutz beachten, sagte Bednarsky bei der Präsentation des BUND-Jahresberichts am Montag.

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Mehr Busse und Bahnen im ländlichen Raum gefordert

Zur grünen Wende zähle auch, den Energieverbrauch in Thüringen zu senken - um mindestens 50 Prozent bis 2040. Und auch Förderprogramme zur energetischen Gebäudesanierung sind aus Sicht der Naturschützer notwendig.

Ein weiteres Thema ist die Mobilität. So sollte Thüringen stärker auf Busse und Bahnen setzen. Der ländliche Raum müsse dabei besser angebunden werden. Trotz hoher Spritpreise hält der Thüringer BUND-Chef die Kosten für das Autofahren nicht für realistisch, da Umweltschäden noch mit eingerechnet werden müssten.

Netz des Verkehrsverbunds Mittelthüringen auf einem Bus
Der BUND fordert, den ländlichen Raum in Thüringen besser an das öffentliche Verkehrsnetz anzuschließen. Bildrechte: MDR/Andreas Dreißel

BUND bei Endlager-Suche beteiligt

Besonders intensiv habe den Verband im vergangenen Jahr die Suche nach einem deutschen Endlager für hoch radioaktiven Atommüll beschäftigt. Bis 2031 sollen Experten und Politik eine Stelle finden, an der der Atommüll aus Reaktoren eine Million Jahre lang unterirdisch und möglichst sicher lagern kann.

Dabei werden auch zwei mögliche Standorte in Thüringen ins Auge gefasst. "Insofern ist uns da auch wieder eine neue Aufgabe für die nächsten zehn Jahre zugewachsen", sagte Bednarsky. Aus Sicht der Naturschützer bedarf es weiterer fachlicher Untersuchungen - "aber dazu fehlt uns einfach das Geld".

Der BUND Thüringen ist Bednarsky zufolge in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gewachsen: Inzwischen habe man gut 6.700 Mitglieder in Thüringen.

MDR (MH/dpa/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 05. September 2022 | 19:00 Uhr

14 Kommentare

hinter-dem-Regenbogen am 06.09.2022

# __"Eine intakte Umwelt ernährt uns. . . . "

Und ich dachte, es wäre der Bauer mit seinem Traktor oder der Bäcker, der uns das Brot backt oder der Schlachter, der für uns den Schinken und die Wurst im Rauch hält.
Natürlich gibt es heute auch schon speziell für die Veganer Community, Pasten aus Würmer und Brotausstriche, die ohne Energieaufwand und völlig CO2 neutral hergestellt werden . - Guten Appetig ! -
Es handelt sich aber hier um eine verschwindent kleine Minderheit - die aber dafür umso lauter ist.

Die überwiegende Mehrheit will aber richtige Lebensmittel und dafür braucht es Gas und Elektrizität , oder auch Diesel für den Bauer. Selbst der Transport von Bio-Kartoffel vom Dorf in die Stadt . . überall wird Energie gebraucht , wenn die Menschen richtig und gesund leben wollen.

Soll z.B. der Bäcker dann zukünftig nur noch halbe Brote backen.

Auch werden die Börsen und Aktionäre nicht glücklich darüber sein, dann nur noch 50% Gewinne machen zu dürfen.

kdr am 06.09.2022

Der Wirtschaftsminister ist ein grüner Ideologe, kein Fachmann. Was die Wirtschaft angeht, hat er offensichtlich kein Ahnung und wohl auch kein Gefühl dafür.
Und zum Nachdenken: schon einmal haben Ideologen die Karre im Osten deutlich in den Dreck gefahren. Auch die waren einer Illusion verfallen……

Ralf G am 06.09.2022

Es gibt kein Stromproblem, sagt Habeck. Habeck sagt aber auch, wir müssen dringend Strom sparen, aber die AKW's brauchen wir trotzdem nicht.
Was geschieht mit einer hochkomplexen Industrienation bei einem solchen Wirtschaftsminister?

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