Fakt ist! aus Erfurt Thüringer Kommunalpolitiker fordern einheitliche Energiespar-Regeln für Kommunen

13. September 2022, 00:02 Uhr

Thüringer Kommunalpolitiker haben bei FAKT IST! aus Erfurt einheitliche Energiespar-Regeln für Kommunen gefordert. Einen "Flickenteppich" dürfe es nicht geben, sagte Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb. Im Studiopublikum wurde Unmut über mögliche Sparmaßnahmen laut.

Thüringer Kommunalpolitiker haben einheitliche Regeln zum Energiesparen gefordert. Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb sagte am Montagabend in der MDR-Sendung FAKT IST!, ein "Flickenteppich" werde nicht funktionieren. Dafür gäbe es in der Bevölkerung kaum noch Verständnis. Er zog einen Vergleich zu den mitunter stark abweichenden Corona-Regeln in verschiedenen Kommunen, die zu Verwirrung geführt hätten. Stattdessen sollte es laut Vonarb eine Art Leitfaden geben, wo die vom Bund angepeilten 15 Prozent Energie gespart werden sollen.

Konsens: Schulen sollen geöffnet bleiben

Dabei dürfe es keine Tabus geben, ergänzte Michael Brychcy vom Gemeinde- und Städtebund. Einig aber waren sich alle Gesprächsteilnehmer darin, dass Schulen und Kitas weiter offenbleiben sollen. Auch Unternehmen sollten im Blick behalten werden. Ihnen sagte Finanzministerin Heike Taubert Unterstützung zu.

Unklar aber bleibt weiter, wo genau Kommunen Energie sparen können. Jede Stellschraube sei wichtig, sagte Peter Zaiß von den Erfurter Stadtwerken. Aus seiner Sicht müsste jeder - egal, ob Kommune, Unternehmen oder Privatleute - prüfen, was die größten Energiefresser sind.

Studiopublikum ob möglicher Sparmaßnahmen besorgt

Beim Studiopublikum sorgte vor allem die Diskussion um das Abschalten der Straßenbeleuchtung für Ängste. Andere befürchteten, dass das gesellschaftliche Leben wieder zusammenbrechen, Kinder in Vereinen nicht mehr trainieren können, weil Theater schließen müssten oder in Turnhallen abends kein Licht mehr eingeschaltet werden könnte.

Taubert: Auf veränderte Situation dauerhaft einstellen

Was diese Krise mit den Menschen mache, sei der Politik bewusst, erklärte Finanzministerin Taubert. Dennoch werde es keine schnelle Lösung geben. Vielmehr müsse sich jeder auf die veränderte Situation in unserer Gesellschaft einstellen - und zwar für einen längeren Zeitraum.

Es sei weltfremd zu glauben, dass Verhandlungen mit Russland dazu führten, dass der Krieg in der Ukraine beendet und Russland wieder Gas liefern würde.

MDR (ls)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 13. September 2022 | 19:00 Uhr

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