Integration Renovierte Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge: Geld soll auch rückwirkend fließen

23. Februar 2023, 15:01 Uhr

Wohnungsunternehmen, die in Thüringen Wohnraum für ukrainische Flüchtlinge renovieren, können auch rückwirkend mit Geld aus einem geplanten Förderprogramm rechnen. Das bestätigte das Infrastrukturministerium MDR THÜRINGEN.

Im März dürfte das Programm zur Renovierung von leerstehendem Wohnraum starten. Aber schon rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres soll es gelten. Mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung sollen 2.500 Wohnungen soweit renovieren werden, dass dort Geflüchtete aus der Ukraine einziehen können.

Zwölf Millionen für das ganze Jahr

Bis zu 12,5 Millionen Euro Fördermittel sollen in diesem Rahmen an die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften fließen. "Gefördert werden können alle Maßnahmen, die seit dem 1. Januar 2023 begonnen wurden und bis zum 31. Dezember 2023 abgeschlossen werden", antwortete das Ministerium auf Anfrage.

Genehmigung des Rechnungshofs steht noch aus

Außerdem sei die Ressort-Abstimmung zur Förderung erfolgreich abgeschlossen. Die sogenannte "Wohnraumherrichtungsförderrichtlinie" liege jetzt zur Genehmigung beim Landesrechnungshof. Dieser muss zustimmen, wenn es sich um eine Ministeriumsrichtlinie handelt. Wenn der Rechnungshof zugestimmt habe, könne auch die Richtlinie in Kraft gesetzt werden. Das Ministerium rechnet mit der Umsetzung ab März.

Der Verband der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft äußerte die Hoffnung, dass das stimmt. Ursprünglich war ein Starttermin Ende 2022 oder Anfang 2023 genannt worden.

Positives Feedback von Kommunen

Von den Kommunen wird die geplante Wohnungsförderung begrüßt. "Wir stellen fest, dass es inzwischen ein größeres Interesse gibt, Wohnraum auch direkt an Menschen aus der Ukraine zu vermieten. Insofern wäre das eine große Unterstützung", heißt es etwa aus dem Saale-Orla-Kreis auf MDR THÜRINGEN-Anfrage.

Mehr zur Unterbringung von Flüchtlingen

MDR (dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. Februar 2023 | 14:00 Uhr

7 Kommentare

schwester65 am 24.02.2023

Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Gelder hier fließen, während z.B. im Unstrut-Hainich-Kreis zum Einsparen von Geldern eine Förderschule und ein Gymnasium geschlossen werden sollen und seit Tagen in den Medien davon berichtet wird, gesetzlich Krankenversicherten eine Selbstbeteiligung von 2000 Euro aufzubürden, weil die Kassen leer sind. Es ist zweifellos schön und gut, anderen Menschen in einer Notsituation zu helfen, aber hier wird meiner Meinung nach der soziale Frieden im Land allmählich empfindlich gestört.

alleswirdgut am 24.02.2023

Guten Morgen,
seit diesem unsäglichen Krieg habe ich bereits 300 ukrainischen Menschen helfen können hier einen menschenwürdigen Schutz zu finden.
60 Wohnungen wurden hierzu eingerichtet und zur Verfügung gestellt. Seitens der ukrainischen Menschen habe ich hierfür eine überragende Dankbarkeit und Freude erhalten. Es ist schön zu sehen, dass fremdes Eigentum in unserem Land wieder geschätzt und gepflegt wird. Ein Umstand welchen es so hier nicht mehr gab. Wenn es uns gelingt, die Kapazitäten in den Sprachkursen dem Bedürfnis anzugleichen, dann werden diese Menschen für uns eine Bereicherung auf dem Arbeitsmarkt sein. Hierzu ist bereits ein großer Willen vorhanden.
Die Tugenden, welche in der Erziehung der Kinder gelehrt werden, sind gleichfalls etwas, dass uns nur positiv beeinflussen kann.

Es ist richtig, dass Hilfe auch an anderen Brennpunkten angebracht und wichtig ist, deshalb mein Dank an alle die HELFEN, egal wo. Und einen Gruß an alle die nur davon reden.

rico-d74 am 23.02.2023

Nichts gegen die Flüchtlinge, die Hilfe benötigen. Aber die Dame spricht einen aus der Seele. Plötzlich sind Geldmittel vorhanden, obwohl Krankenkassen und Rentenkassen leer sind und viele Einheimische auch mehr Unterstützung benötigen. Ein gutes Beispiel sind die Schlangen bei den Tafeln, wo größtenteils nur Zuwanderer anstehen.

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