Einstiges Sperrgebiet Grünes Band: Hunderte Relikte der innerdeutschen Grenze erfasst
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25. Dezember 2020, 14:54 Uhr
In Thüringens Grenzregionen zu den Nachbarbundesländern erinnern noch mehr als 1.000 Relikte an die deutsche Teilung. Die Bestandsaufnahme am Grünen Band ist nach Angaben der Stiftung Naturschutz fast abgeschlossen.
Acht Gebietsbetreuer haben seit dem Jahresbeginn den 800 Kilometer langen Abschnitt fast komplett untersucht. Grenzzäune, Agentenschleusen und zugewachsene Sperrgräben wurden dabei entdeckt, aber auch versteckte Grenzsteine und viele der schwarz-rot-gelben DDR-Grenzsäulen.
Landschaft und ihre Geschichte für Gäste erlebbar machen
Mit den Daten will die Stiftung Naturschutz ein Konzept für das Nationale Monument Grünes Band erarbeiten. Ein dunkles Kapitel deutsch-deutscher Geschichte dürfe nicht vergessen werden, sagte Teamleiter Michael Giel. Für Wanderer und Touristen sollen die Landschaft und ihre Geschichte künftig besser begeh- und erlebbar gemacht werden. Nur wenige Kilometer des Grenzstreifens konnten die Naturschützer in den vergangenen Monaten nicht untersuchen. Auf diesen rund fünf Prozent der Fläche werden noch Minen aus der Zeit des Kalten Krieges vermutet, die bisher nicht gefunden wurden.
Der Entwicklungsplan für das Grüne Band soll bis 2024 fertig sein. Im November 2018 hatte der Thüringer Landtag das Gesetz über das Grüne Band beschlossen. Seit Anfang 2020 kümmern sich die acht Gebietsbetreuer zwischen Vogtland und Harz um jeweils einen rund 100 Kilometer langen Abschnitt.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 25. Dezember 2020 | 12:00 Uhr