Eine Polizistin wertet an einem Computer kinderpornografische Bilder aus
Eine Polizistin wertet an einem Computer kinderpornografische Bilder aus. Bildrechte: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Kriminalität Deutlich mehr Kinderpornografie-Straftaten - Polizeigewerkschaft fordert mehr Personal

10. Februar 2024, 14:09 Uhr

Die Thüringer Polizei sieht sich mit einer zunehmenden Zahl kinderpornografischer Straftaten konfrontiert. Jedes Verfahren dauert etwa zwei Jahre. Mit dem vorhandenen Personal ist das aber nicht zu schaffen.

In Thüringen hat die Zahl der Straftaten mit kinderpornografischem Inhalt stark zugenommen. Nach Angaben des Landeskriminalamts haben sich die Fälle innerhalb der vergangenen drei Jahre fast verdoppelt. Sie stiegen von 849 auf 1.440 Fälle.

Bis zu 300 Kinderpornografie-Fälle pro Inspektion

Einem überführten Täter drohen bis zu zehn Jahre Haft. Doch durch die Flut der Fälle wird das immer schwieriger. In jeder der sieben Thüringer Kriminalpolizei-Inspektionen liegen derzeit zwischen 100 und 300 Kinderpornografie-Fälle. Tendenz steigend. Bearbeitet werden diese meist von zwei Beamten pro Inspektion. Jedes einzelne Verfahren dauert durchschnittlich zwei Jahre.

Für die Beamten sei das kaum noch zu schaffen, sagt Jan Malik, Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft Bund Deutscher Kriminalbeamter. Er fordert angesichts der Verfahrensflut fünf bis sechs Sachbearbeiter pro Inspektion. Jeder Fall, der liegen bleibt, könne bedeuten, dass ein Kind weiterhin unter Missbrauch leiden muss. Das belaste auch die Beamten.

MDR (svo/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 10. Februar 2024 | 19:00 Uhr

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