Haupteingang der Universität Erfurt
Haupteingang der Universität Erfurt. An der Uni haben 50 Studierende ein bundesweit einmaliges Studium begonnen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Martin Schutt

Bildung Kampf gegen Lehrermangel: 50 Studierende beginnen in Erfurt Regelschul-Studium

14. Oktober 2024, 20:36 Uhr

Thüringen geht mit dem dualen Studium für das Regelschullehramt einen neuen Weg beim Kampf gegen den Lehrermangel. Nun beginnt für 50 Studierende das erste Semester. Das Studium ist bundesweit einmalig.

An der Erfurter Universität haben am Montag die ersten 50 Studierenden ihr duales Studium zum Regelschullehrer aufgenommen. Das Studium ist bundesweit bislang einmalig.

236 Bewerber auf 50 Studienplätze

Während des ersten Studienjahres erlernen die Studierenden an der Uni die pädagogischen Grundlagen. Ab dem dritten Semester studieren sie jeweils drei Tage an der Universität und werden an zwei Tagen an einer Schule in Thüringen eingesetzt. Dafür bekommen sie vom ersten Tag an ein monatliches Gehalt zwischen 1.400 und 1.600 Euro.

Voraussetzung für das Studium ist, dass die Studenten nach ihrem Abschluss fünf Jahre im Thüringer Schuldienst bleiben. Für die 50 Studienplätze hatte es insgesamt 236 Bewerbungen gegeben. Auch andere Universitäten und Hochschulen meldeten mittlerweile Interesse an solch einem Modell.

Eingestellt wurden die 50 angehenden Lehrer bereits mit dem ersten Schultag nach den Ferien. Die Wochen bis zum Vorlesungsbeginn verbrachten die Studierenden bereits an Schulen.

MDR (kir/nir)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 14. Oktober 2024 | 18:00 Uhr

18 Kommentare

Anita L. vor 24 Wochen

Ein Studium ist nun einmal nicht in drei (Lehrjahren) abgeschlossen. Aussitzen hieße, Versprechen machen und nichts tun. Ja, da wurde in den letzten Jahren und nicht nur in Thüringen verdammt viel verhunzt. Nun haben wir hier aber eine Maßnahme, die versprochen und trotz Herausforderungen (auch universitäres Lehrpersonal wächst nicht auf Bäumen, Studienordnungen und-veranstaltungen müssen angepasst werden) zum Laufen gebracht wurde. Dass die angehenden Lehrkräfte nicht morgen ausgelernt haben, sollte jedem bewusst sein.

Anita L. vor 24 Wochen

Hm, der Werdegang ist mir irgendwie bekannt, wurde zu einem ähnlichen Thema von einem anderen Nutzer hier veröffentlicht. Aber das kann natürlich auch ein Zufall sein.
Baumängel an Schulen sind gar keine Verantwortung des Landes, sondern des jeweiligen Schulträgers. Über "Bedrohungslagen" (auch dieser Begriff ist überspitzt, zumindest wenn ich davon ausgehe, dass es um gewaltbereite Schüler_innen geht) gab es erst vor wenigen Tagen einen Artikel beim MDR. Warum an einer Schule in Jena nicht gedreht werden durfte, kann verschiedene Gründe haben, vielleicht auch der Schutz der Schüler_innen und Lehrer_innen; nicht selten mussten Einrichtungen, über die in den Medien berichtet wurden, hinterher einen Shitstorm über sich ergehen lassen.
Damit halt nicht mehr fachfremd unterrichtet werden muss (was nicht nur Thüringer Kolleg_innen und auch nicht nur Vollzeitkräften so geht), das soll ja langfristig mit Maßnahmen wie Seiteneinstieg oder veränderten Studienbedingungen erreicht werden.

Nutzernutzer vor 25 Wochen

Man muss beachten, dass es beim Ministerium zumeist nur um Versprechen geht. Die Lehrkräfte wissen, dass man die Situation auch noch 4-6 Jahre aussitzt, bis der Geburtenknick an den Schulen ankommt.

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