Preisverleihung im Wettbewerb Digitale Orte 2023
Preisverleihung im Wettbewerb Digitale Orte 2023: Weil der Bürgermeister von Martinfeld selbst nicht konnte, fuhr IT-Unternehmer Jan Bose (zweiter von links) nach Berlin. Seine Firma entwickelt die Messgeräte, die im Ort zum Einsatz kommen. Bildrechte: MDR/Deutsche Glasfaser/Laurin Schmid

Smarter Ort Digitales Dorf: Martinfeld im Eichsfeld gewinnt bundesweiten Wettbewerb

15. November 2023, 10:32 Uhr

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Das Dorf Martinfeld im Eichsfeld hat den bundesweiten Wettbewerb "Digitale Orte im Land der Ideen" gewonnen. Der Ort überzeugte in der Kategorie "Smarte Kommune", wie die Ausrichter des Wettbewerbs mitteilten. Die Urkunde wurde am Dienstagabend überreicht.

Martinfeld hatte sich erfolgreich mit dem Projekt "SMARTinfeld" beworben. Dabei geht es darum, das Dorfleben für die rund 600 Einwohnerinnen und Einwohner modern und digital zu gestalten. Die Ideen reichen von einer intelligenten Straßenbeleuchtung bis hin zum sensorischen Temperaturmessen von Fahrbahnen.

Nach Angaben von Bürgermeister Jens Schrader werden zudem die Wasserstände am Bach Rosoppe gemessen und kontrolliert, um bei Hochwassergefahr schnell handeln zu können. Dafür arbeite die Gemeinde mit einer ortsansässigen IT-Firma zusammen. Außerdem sei eine App in Arbeit, mit der alle Einwohner schnell über das Neueste informiert werden können.

Ein Mann steht in einem Vorgarten neben einem Messgerät.
Entwickler und IT-Unternehmer Jan Bose vor einem Messgerät in Martinfeld. Er arbeitet mit der Kommune zusammen. Bildrechte: MDR/Marie-Theres Engemann

Martinfeld konnte sich als einer von rund 170 Bewerbern durchsetzen. Insgesamt wurden fünf Projekte ausgezeichnet. Initiiert wurde der Wettbewerb vom Unternehmen Deutsche Glasfaser und der Initiative "Deutschland - Land der Ideen".

Beispiele für Digitalprojekte in Martinfeld

  • An verschiedenen Orten wurden Sensoren angebracht, um Umwelt-Daten zu sammeln. So können zum Beispiel Stickstoff- und Sauerstoffanteile in der Luft sowie die Ozonbelastung gemessen werden. Außerdem können die Sensoren Temperatur und Feuchtigkeit von Straßenbelägen messen - davon kann der Winterdienst profitieren.
  • Ein Sensor wurde an der Brücke über dem Fluss Rosoppe angebracht, um die Wasserqualität zu überprüfen, sowie die Temperatur, den pH-Wert und den Sauerstoffgehalt des Gewässers.
  • Die aufgestellten Wetterstationen messen nicht nur Temperatur, Luftdruck oder Luftfeuchtigkeit, sondern ermitteln auch Regenmengen, Regenintensität und Blitzeinschläge oder auch die Entfernung der Blitze.

MDR (mte/uka)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 15. November 2023 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

Erna vor 24 Wochen

Was ist daran Smart und verdient eine Auszeichnung? In Deutschland gibt zehntausende private Wetterstationen die ständig die Daten an Wetterdienste weiterleiten. Wir haben selber eine solche die minütlich alle Daten einschließlich Temperaturen, Luftfeuchte, Luftdruck, Sonnenintensität, Windstärke/Richtung und Regenmenge erfasst und über das WLAN ins Internet schickt. Allein aus dem Sportverein weiß ich von mindestens 5 weiteren Familien im Dorf die die selbe Station haben und wir kennen lange nicht alle Bewohner. Gleichfalls haben wir die "Dorffunk"-App seit Jahren mit aktuellen Infos, wie viele andere Dörfer auch.

Was ich hier als "Besonderheit" sehe ist die Erfassung der Wasserwerte. Aber ist sowas wirklich auszeichnungswürdig und das beste was Deutschland an "smart" 2023 zu bieten hat?

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