Ursachenforschung Erdbeben in Nordthüringen etwas stärker als zunächst gemessen

03. März 2023, 07:21 Uhr

Nur in unmittelbarer Umgebung des Epizentrums haben einige Menschen das Erdbeben am Wochenende im Kreis Nordhausen wahrgenommen. Die mögliche Ursache wird weiterhin untersucht.

Nach dem Mikro-Erdbeben in der Nacht zum Samstag unterhalb von Bleicherode im Kreis Nordhausen herrscht weiter Unklarheit über die Ursachen. Das Bergbau-Unternehmen Deusa International gibt an, es sei "höchst unwahrscheinlich", dass das Beben durch Altbergbau ausgelöst worden sei.

Nach derzeitigen Erkenntnissen habe das Epizentrum in etwa 1.000 Metern Tiefe gelegen - und damit etwa 300 Meter unterhalb des Grubengebäudes, schreibt Deusa-Geschäftsführer Peter Davids auf MDR THÜRINGEN-Nachfrage. Zudem sei in diesem Bereich bereits Bergversatz eingebracht. Sprich: Die fraglichen Stellen sind verfüllt worden.

Salzabbau in der Nähe des Erdbeben-Herdes

Das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz gibt an, man werde die Einschätzung des Unternehmens prüfen. Ohnehin gebe es in solchen Fällen stets eine Rücksprache. Ein Zusammenhang mit dem Salzabbau liege aufgrund der räumlichen Nähe zum Erdbebenherd nahe.

Über mögliche Ursachen könne man nur spekulieren, heißt es von Deusa. Probleme oder Schäden an Stollen in dem Gebiet seien jedenfalls nicht bekannt.

Erdbeben stärker - aber nur für wenige Menschen spürbar

Zunächst war das Beben von der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit 1,6 und später dann mit 2,0 auf der Richterskala bewertet worden. Letztere Messung stammt nach Angaben des Bergamts aus dem seismischen Überwachungsnetz für die Grube Sollstedt/Bleicherode und sei damit genauer als die der Hochschule. Beide Stärken gelten als Mikrobeben, die nur in unmittelbarer Umgebung des Epizentrums für Menschen spürbar sind.

MDR (flog/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. März 2023 | 16:00 Uhr

2 Kommentare

_martin_ am 03.03.2023

Wow, ich bin beeindruckt. Was "Foristen" so alles mit wenigen Zeichen und vermutlich nicht viel mehr Überlegungen alles "beweisen" können. Da können wir wohl alle hoch bezahlten Fachbehörden abschaffen. 🤔

Jedimeister Joda am 02.03.2023

Auch wenn das Beben nahe des Salzabbaugebietes stattfand ist der Bergbau nicht die Ursache. So zumindest hatten Foristen letzthin bewiesen. Nun habe ich mich mal mit der Geologie der Gegend befasst und bin auf neueste Erkenntnisse gestoßen. Hier kommt die Plattentektoik ins Spiel. Hier am Plattenrand der Thüringer Platte schiebt diese unter die Hessische Platte. Da hierdurch Spannungen im Gebirge entstehen, kann es zu Beben kommen. So geschehen am 25.2. Alles geklärt?

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