Tierseuche Afrikanische Schweinepest: Wie Nordhausen sich vorbereitet
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26. Oktober 2024, 20:51 Uhr
Was tun, wenn die Afrikanische Schweinepest Thüringen erreicht? In Nordhausen wurde am Wochenende ein Szenario zu der Tierseuche geprobt, das gar nicht so unwahrscheinlich ist.
In einem Waldstück bei Bleicherode im Landkreis Nordhausen hat es am Samstag eine Einsatzübung wegen der Afrikanischen Schweinepest gegeben. Etwa 35 Teilnehmer waren dabei, unter ihnen Jäger, Mitarbeiter des Landkreises und Freiwillige. Organisiert wurde die Übung vom Nordhäuser Veterinäramt.
Der Landkreis will sich auf einen tatsächlichen Ausbruch der Krankheit vorbereiten. In Thüringens Nachbarland Hessen gab es im Sommer den ersten Fall, auch in anderen Bundesländern wurde die Afrikanische Schweinepest bereits nachgewiesen. Der Ausbruch der Schweinepest in Hessen war Anlass für die Übung am Samstag.
Suche nach Schweinekadavern mit verschiedenen Methoden
Mit Menschenketten durchsuchten die Teilnehmer zwei Waldabschnitte. Beide Gruppen fanden nach etwa einer Stunde eigens präparierte Kadaver-Attrappen in Form von Kartoffelsäcken. Es galten die Regeln wie im Ernstfall: fünf Meter Abstand halten und sofort den Transport organisieren. Es wurde gezeigt, wie Kadaver verladen werden. Das passiert in Schutzkleidung, zugleich werden Desinfektionsmittel versprüht. Vorgeführt wurde zudem, wie Suchhunde, Drohnen oder ein Wildfang eingesetzt werden können, um auch lebende Schweine zu fangen.
Organisator Lino Jäger zog nach der Übung ein positives Fazit. Der Landkreis will nun noch Schulungen für Interessierte anbieten, die den richtigen Umgang mit infizierten, toten Wildschweinen erlernen möchten.
Für Menschen ist die Schweinepest ungefährlich. Sie dürfen das Virus jedoch nicht unabsichtlich in Schweineställe tragen, weil dort dann alle Hausschweine getötet werden müssten.
MDR (nis)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 26. Oktober 2024 | 19:00 Uhr