Großlöbichau Großprojekt geplatzt: Statt in Thüringen investiert Vacom in USA
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02. Dezember 2024, 20:56 Uhr
Der Vakuumspezialist Vacom hat sein 250-Millionen-Euro-Bauprojekt in Großlöbichau im Saale-Holzland-Kreis zusammengestrichen. Statt bis zu 1.500 neuen Arbeitsplätzen sollen noch maximal 250 geschaffen werden. Geschäftsführer Jens Bergner begründet den Rückzieher vor allem mit dem Widerstand gegen das Großprojekt vor Ort.
Bauteile international gefragt
Dieser habe sich vor allem gegen den geplanten 60 Meter hohen Büroturm gerichtet, sagte Bürgermeisterin Anja Isserstedt-Theilig (parteilos). Statt in Großlöbichau investiert die Firma nun groß in Montana/USA.
Dort würde ihm der rote Teppich ausgerollt, sagte Jens Bergner MDR THÜRINGEN. Bauland gebe es reichlich, Steuern zahlen sei nicht nötig.
Seine neuen Pläne begründet der Unternehmer mit dem Druck, die Produktionskapazitäten schnell auszubauen. Denn die hochspeziellen Bauteile von Vacom seien sehr gefragt in der Halbleiterindustrie, aber auch im Bereich Erneuerbare Energien, in der Medizin sowie in der Luft- und Raumfahrt.
Hauptsitz der Firma bleibt in Großlöbichau
Gebaut wird in Großlöbichau trotzdem - nur kleiner. Laut Bergner soll in der kommenden Woche der Bauantrag für ein Parkhaus gestellt werden, Ende 2025 dann für ein vierstöckiges Bürohaus mit Forschungsetage. Insgesamt sollen noch rund 25 Millionen Euro am bisherigen Standorte investiert werden.
Bürgermeisterin Anja Isserstedt-Theilig ist froh, dass Vacom dennoch am Standort festhalte. Wie Jens Bergner bestätigt, bleibt Großlöbichau Hauptsitz der Firma mit inzwischen knapp 500 Mitarbeitern.
MDR (prell,jml)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. Dezember 2024 | 12:00 Uhr
Jedimeister Joda vor 5 Wochen
Ist doch alles demokratisch zugegangen. Es ist ein Kompromiss zwischen den Befürwortern und den Bedenkenträgern. Was soll da falsch sein? Und was die Zukunft für die Firma bringt weiß niemand. Und das Sprichwort sagt : Wo eine Tür zugeht geht eine andere auf. Änderung und Ausgleich sind sowas wie Naturgesetze. Von daher ist alles richtig gelaufen.
emlo vor 5 Wochen
Genau! Und um den horrenden Importzöllen des "Ober-Wutbürgers" zu entkommen, produziert man eben lieber direkt dort, wo man auch verkaufen möchte. Zumindest könnte das auch ein Grund für die Entscheidung gewesen sein.
Tom0815 vor 5 Wochen
@DanielSBK
Außer den oftmals mitgelieferten Argumenten über die man dann diskutieren könnte, die Sie aber lieber gleich ganz weglassen??
"Sorry" aber auch diese "Diskussion" verlieren sie.