Handball "Druck auf den Kessel": ThSV Eisenach soll 2026 in Sportarena ziehen
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16. Dezember 2022, 19:53 Uhr
Die Handballer des ThSV Eisenach sollen schon 2026 in der geplanten Sportarena spielen können. ThSV-Manager René Witte kritisierte erneut, dass die Stadt den Verein nicht frühzeitig informiert hatte. Eisenachs Oberbürgermeisterin Wolf will den Bau in die Zuständigkeit der Stadtverwaltung holen.
Die Zweitliga-Handballer des ThSV Eisenach sollen in vier Jahren in der geplanten Sportarena im Industriedenkmal O1 spielen können. Die Stadt hat den Zeitplan überprüft und um etwa ein Jahr verkürzt. So soll der Abriss in dem Gebäude bereits früher beginnen.
Außerdem könnten die Handballer schon Heimspiele austragen, wenn noch nicht alle Außenanlagen fertiggestellt seien, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) am Freitag. Vor 14 Tagen hatte sie noch einen anderen Zeitplan vorgelegt. Danach hätten sich die Arbeiten bis mindestens Ende 2027 verzögert.
ThSV-Manager wirft Stadt Verschleppung vor
ThSV-Manager René Witte kritisierte erneut, dass die Stadt den Verein nicht frühzeitig informiert hatte. Das Projekt sei in der Vergangenheit verschleppt worden. Jetzt erwarte der Verein, dass sich die Stadtverwaltung mit hoher Priorität um das größte Bauvorhaben Eisenachs kümmere. Die Halle werde nicht allein für den ThSV gebaut, sagte Witte, aber ohne den Verein würde keiner darüber reden.
Alte Halle entspricht nicht mehr Liga-Kriterien
Der Verein hofft im Fall des Aufstiegs in die erste Liga auf eine Sondergenehmigung der Handball-Bundesliga (HBL) für die Werner-Aßmann-Halle. Dort müsse im kommenden Sommer ohnehin gebaut werden, sagte Witte. Auch für die zweite Liga erfülle die Halle aus den 1980er-Jahren nicht mehr die Kriterien der HBL. So müssten das Parkett neu gestrichen und eine 40 Meter lange LED-Bande angebracht werden.
Wolf will Zuständigkeit in die Stadtverwaltung zurückholen
Oberbürgermeisterin Wolf kündigte an, sie werde dem Stadtrat Anfang Februar vorschlagen, das Bauvorhaben von der Städtischen Wohnungsgesellschaft in die Zuständigkeit der Stadtverwaltung zurückzuholen. Außerdem sollten dann Planungsleistungen vergeben werden.
Es müsse "Druck auf den Kessel kommen", sagt Wolf. Für den Einbau der Sportarena in das Industriedenkmal des einstigen Automobilwerks sind derzeit knapp 30 Millionen Euro eingeplant. Bund und Land haben der Stadt insgesamt rund 26 Millionen Euro Fördermittel zugesagt.
MDR (rub/jw)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 16. Dezember 2022 | 18:35 Uhr