Neubau In Thüringen werden jährlich Tausende neue Wohnungen zu wenig gebaut
Hauptinhalt
Obwohl 2022 Hunderte Wohnungen in Thüringen mehr gebaut worden sind als 2021, fehlen laut Bauindustrie jedes Jahr bis zu 3.000 neue Wohnungen. Zudem könnte die Zahl der neuen Wohnungen künftig regelrecht einbrechen.

Nach Angaben des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen werden in Thüringen jedes Jahr 2500 bis 3000 Wohnungen zu wenig gebaut.
Knapp 4.800 Wohnungen sind demnach vergangenes Jahr in Thüringen gebaut worden. Das sind sogar 18 Prozent mehr als noch im Jahr 2021. Doch obwohl die Zahl der neuen Wohnungen die Nachfrage aktuell weiterhin nicht deckt, geht die Bauindustrie davon aus, dass nach einigen Jahren mit einer leicht steigenden Zahl an neuen Wohnungen in diesem und den kommenden Jahren die Zahl der Neubauten in Thüringen regelrecht einbrechen könnte.
Die Gründe dafür sind um zwanzig bis dreißig Prozent gestiegene Preise für Baumaterial, höhere Transportkosten, unterbrochene Lieferketten und bürokratische Hürden. Dazu kommen die gestiegenen Zinsen für Kredite. Aus diesem Grund würden Anleger ihr Geld lieber in lukrativere Objekte anstatt in neu gebaute Wohnhäuser investieren.
"Neubaulücke" in Thüringen nicht ganz so hoch
Bundesweit sehen Experten eine sogenannte "Neubaulücke" von rund 700.000 Wohnungen bis zum Jahr 2025. In Thüringen würden jedoch nicht so viele Neubauten fehlen wie anderswo in Deutschland, heißt es vom Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft.
Vor allem in dünner besiedelten Gebieten stehen demnach etliche Wohnungen leer. Für die Wohnungsgesellschaften liege der Schwerpunkt daher darauf, die vorhandenen Wohnungen umzubauen und zu sanieren.
Zahl der Baugenehmigungen deutschlandweit gesunken
Bundesweit wurden von Januar bis November 2022 knapp 322.000 Wohnungen genehmigt. Das waren nach Angaben des Statistische Bundesamtes 5,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders stark fielen die Baugenehmigungen für Einfamilienhäusern mit minus 15,9 Prozent.
MDR (PS/rom)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Februar 2023 | 16:00 Uhr
Hobby-Viruloge007 vor 32 Wochen
Schauen sie sich die Prognosen der Vergangenheit an, die waren alle nicht genau.
Es wird ausreichend Menschen in Thüringen geben, wenn es hier gut bezahlte Arbeitsplätze hier gibt.
Matchmaker vor 32 Wochen
Thüringen hat derzeit 2,052 Mio. Einwohner. Im Jahr 2035 sind es nur noch 1,875 Mio. Einwohner. Bei dem gigantischen Bevölkerungsverlust sollen Wohnungen Mangelware werden?
martin vor 32 Wochen
Nun ja, ich stand dem Rückbau nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Wenn bspw. die Bebauungsdichte gesenkt wurde und mehr "Licht und Luft" an die Gebäuden kam und neben den Parkplätzen auch noch "grün" eine nennenswerte Fläche bekommt, finde ich das grundsätzlich nicht falsch.
Und ja, es woll(t)en viele Menschen ihr eigenes Häuschen auf 250 qm Grund haben und kratz(t)en dafür die letzten Groschen zusammen. Muss man nicht verstehen - aber wenn es sie glücklicher macht: Bitte sehr.
Und so lange die Prognosen für die Einwohner konstant nach unten gingen, hat der besonnene Rückbau meiner Meinung nach durchaus Sinn gemacht, wenn dort nicht mehr so viele Menschen leben wollten. Aber nicht nur wegen der Flüchtlinge ist (zumindest preiswerter) Wohnraum mittlerweile fast flächendeckend Mangelware - aber trotzdem wird mit Fördermitteln weiter fröhlich abgerissen.