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Essensausgabe in Kiew: Nach russischen Angriffen auf die Infrastruktur war es auch in der ukrainischen Hauptstadt zu Stromausfällen gekommen. Bildrechte: IMAGO / TT

Russland-Ukraine-KriegNewsblog vom Sonntag: Ukraine produziert nach Luftangriffen wieder mehr Strom

13. Februar 2023, 08:53 Uhr

Die Ukraine produziert nach russischen Angriffen auf die Infrastruktur wieder mehr Energie. Trotz schwerer Angriffe von russischen Truppen halten die ukrainischen Streitkräfte die seit Tagen umkämpfte Stadt Bachmut im Gebiet Donezk nach eigenen Angaben weiter unter ihrer Kontrolle. Präsident Selenskyj will weiter gegen russische Agenten in der Ukraine vorgehen. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg und die Folgen im Newsblog.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Akueller Ticker

21:40 Uhr | Nato offenbar von Hackern attackiert

Die Nato ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Eine Sprecherin bestätigte am Abend der Deutschen Presse-Agentur, dass sich Cyberexperten des Verteidigungsbündnisses aktiv mit einem Vorkommnis befassten, das mehrere Website beeinträchtige. Zuvor hatte es in sozialen Netzwerken wie Twitter geheißen, dass pro-russische Aktivisten unter anderem die Internetseite des Nato-Hauptquartiers für Spezialoperationen (NSHQ) attackierten. Sie war zeitweise nicht zu erreichen.

Als Beteiligte an dem Angriff wurde unter anderem die russische Hackergruppierung Killnet genannt. Die Gruppe wurde zuletzt auch mit Attacken gegen Internet-Präsenzen des Bundestages, der Polizei und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in Deutschland in Verbindung gebracht. Die Nato machte am Abend keine weiteren Angaben zu dem Vorfall.

20:53 Uhr | Selenskyj fordert Sanktionen gegen russische Atom-Branche

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat weitere westliche Sanktionen gegen Russland gefordert – etwa gegen dessen Atomenergie-Branche. Es habe auch eine Zeit gegeben, in der andere Strafmaßnahmen gegen Russland schwierig erschienen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Jetzt gelten sie – zum Beispiel in Bezug auf Öl und Ölprodukte aus Russland."

Früher am Tag hatte der ukrainische Staatschef per Dekret 199 Russen auf eine nationale Sanktionsliste setzen lassen, unter ihnen Vertreter des russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom. Bestraft wurde außerdem ein Ukrainer, der im von Russland eroberten Kernkraftwerk Saporischschja auf die Seite der Besatzer übergelaufen sein soll.

Update 15:58 Uhr | Ukraine produziert wieder mehr Energie

Die Ukraine produziert nach den jüngsten Schäden an der Infrastruktur durch russische Raketenangriffe nach Angaben von Energieminister Herman Haluschtschenko wieder mehr Strom. Die Produktion am Sonntag entspreche der verbrauchten Menge, teilte er in Kiew mit. Alle neun Atomreaktoren seien wieder an das Netz angeschlossen. Zugleich wies Haluschtschenko darauf hin, dass es wegen Schäden an den Verteilernetzen immer noch Stromausfälle in einigen Gebieten des Landes gebe.

15:53 Uhr | Nato-Generalsekretär Stoltenberg gibt Amt im Herbst auf

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg will sein Mandat im Herbst endgültig abgeben. Das teilte seine Sprecherin Oana Lungesco am Sonntag in Brüssel mit. Stoltenberg hat das Amt seit 2014 inne, aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte er seine Amtszeit noch einmal um ein Jahr verlängert.

14:42 Uhr | Bericht: Westliche Rüstungskonzerne planen Produktionslizenzen für Ukraine

Westliche Rüstungsunternehmen sprechen einem Zeitungsbericht zufolge über eine Vergabe von Lizenzen zur Produktion von Waffen und Militärfahrzeugen in der Ukraine. Damit solle die Abhängigkeit der Ukraine von westlichen Waffenlieferungen verringert werden, berichtete die britische Zeitung "The Telegraph". Führende Manager der britischen Rüstungsbranche seien nach Kiew gereist, um dort über die Gründung örtlicher Joint Ventures zu sprechen.

Hersteller aus anderen europäischen Ländern sind dem Bericht zufolge ebenfalls in Gesprächen mit der Ukraine. Die britische Regierung, die derartige Vorhaben britischer Unternehmen voraussichtlich absegnen müsste, wollte sich dazu nicht äußern.

11:18 Uhr | Hohe Verluste bei russischen Truppen

Russland verliert in der Ukraine nach britischen Angaben so viele Soldaten wie seit den Anfangstagen des Angriffskriegs nicht mehr. "In den vergangenen zwei Wochen hat Russland wahrscheinlich die höchste Verlustrate seit der ersten Woche des Einmarsches in die Ukraine erlitten", erklärte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag unter Berufung auf Statistiken des ukrainischen Generalstabs. London könne die Methodologie bei der Erhebung der Zahlen nicht im Detail prüfen, gehe aber davon aus, dass der "von den Daten illustrierte Trend wohl zutreffend ist".

Im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage gab es den Daten zufolge 824 russische Tote oder Verletzte täglich. Das entspreche mehr als dem Vierfachen des Wertes der Monate Juni und Juli. Diese Zunahme hänge wahrscheinlich mit mehreren Faktoren zusammen, darunter der Mangel an gut ausgebildetem Personal, Koordination und Ressourcen an der Front, wie es sich zum Beispiel in Bachmut zeige. Aber auch die Ukraine erleide weiter große Verluste, schrieben die Briten.

10:47 Uhr | Wagner-Söldner nehmen Vorort von Bachmut ein

Die Söldnergruppe Wagner hat ihrem Chef Jewgeni Prigoschin zufolge den Ort Krasna Hora eingenommen. Krasna Hora liegt im Gebiet Donezk, nördlich der heftig umkämpften Stadt Bachmut, die als strategisch wichtig erachtet wird. Eine Bestätigung der Ukraine gab es nicht. Die seit Monaten dort andauernden Gefechte gelten als besonders verlustreich für beide Seiten.

07:41 Uhr | Ukrainischer und US-Verteidigungsminister tauschen sich aus

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein ukrainischer Amtskollege Oleksii Resnikow haben sich über die wichtigsten Punkte für das nächste Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe ausgetauscht. Dieses ist am Dienstag im Nato-Hauptquartier geplant.

Dabei sei es um Lieferung der zugesagten militärischen Ausrüstung gegangen, sowie die Lage an der Front, teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums mit. Resnikow schrieb auf Twitter, die Unterstützung der USA sei ungebrochen.

05:50 Uhr | Selenskyj feuert führenden Sicherheitsbeamten wegen Korruption

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entlässt einen hochrangigen Sicherheitsbeamten wegen Bestechung. Selenskyj verspricht zudem, seine Bemühungen um eine saubere Regierung fortzusetzen. Die Bekämpfung der Korruption ist eine Voraussetzung für den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union.

05:36 Uhr | Kiew und weitere Regionen werden wieder mit Strom versorgt

Die ukrainische Hauptstadt Kiew und umliegenden Regionen können am Sonntag von Stromausfällen verschont bleiben. Das teilte der führende Stromerzeuger DTEK mit. Auch die Gebiete Odessa und Dnipro sollen wieder regelmässig Strom erhalten. Die Behörden arbeiten nach eigenen Angaben weiter daran, die durch einen massiven russischen Angriff vor zwei Tagen beschädigten Stromnetze zu reparieren.

02:32 Uhr | Selenskyj will weiter gegen russische Agenten in der Ukraine vorgehen

Die Ukraine kämpft nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht nur auf dem Schlachtfeld gegen den russischen Feind, sondern auch gegen Agenten im Staatsdienst. In seiner Videoansprache kündigte er weitere Schritte im Kampf gegen russische Agenten an. Der Geheimdienst, Ermittler und Staatsanwaltschaft könnten schon jetzt bedeutende Ergebnisse vorweisen beim Schutz staatlicher Institution vor jenen, die für den Aggressorstaat Russland arbeiteten, sagte Selenskyj.

Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine werde diese Arbeit fortsetzen. Details nannte er nicht. Allerdings kündigte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates in der Ukraine, Olexij Danilow, eine Sitzung für Montag zu den nächsten Schritten an. Ziel ist es nach Angaben von Selenskyj, die staatlichen Institutionen zu stärken und vor Einflussnahme von innen und von außen zu schützen.

01:43 Uhr | Ukrainische Streitkräfte verteidigen Frontlinie in Donezk

Die ukrainischen Streitkräfte halten laut ihrem Oberbefehlshaber die Verteidigung entlang der Frontlinie in Donezk aufrecht. "Wir halten die Verteidigung zuverlässig. In einigen Bereichen der Front ist es uns gelungen, zuvor verlorene Positionen zurückzugewinnen und Fuß zu fassen", sagte der oberste Militärbefehlshaber Walerij Saluschnyj in einer Telegram-Nachricht.

Russland führe täglich etwa 50 Angriffe in Donezk durch. Er fügte hinzu, dass die Ukraine weiterhin die Stadt Bachmut halte und versuche, die Frontlinie um die Stadt zu "stabilisieren". "In der Gegend von Wuhledar und Marjinka wird weiterhin heftig gekämpft", erklärte Saluschnyj. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte den Widerstand der Soldaten.

00:49 Uhr | Faeser fordert gerechtere Verteilung von Flüchtlingen in der EU

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine innerhalb der EU angemahnt. "Sollte es eine weitere große Fluchtbewegung aus der Ukraine geben, müssen die Flüchtlinge in Europa besser verteilt werden", sagte Faeser der "Bild am Sonntag". "Dabei sollten besonders unsere osteuropäischen Nachbarn entlastet werden. Polen hat bislang über 1,5 Millionen ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, Spanien 160.000. Das kann nicht so bleiben."

Eine Aufnahmegrenze für geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine lehnte die Ministerin ab: "Acht von zehn Flüchtlingen sind im letzten Jahr aus der Ukraine zu uns gekommen, über eine Million Menschen. Sie haben ihr Leben retten können vor Putins grausamem Krieg. Für die geflüchteten Frauen und Kinder aus der Ukraine kann man keine Aufnahmegrenze definieren."

00:00 Uhr | Newsblog am Sonntag, 12. Februar 2023

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. Februar 2023 | 06:00 Uhr