Gitanas Nauseda Wirtschaftsexperte wird neuer Präsident in Litauen

27. Mai 2019, 01:10 Uhr

Gitanas Nauseda wird neuer Präsident von Litauen. Der 55-Jährige hat sich mit klaren Positionen zu Wirtschafts- und Finanzthemen einen Namen gemacht. Sein erklärtes Ziel ist ein "Wohlfahrtsstaat".

In Litauen hat der Ökonom Gitanas Nauseda die zweite und entscheidende Runde der Präsidentenwahl gewonnen. Nach Auszählung von mehr als 80 Prozent aller Wahlbezirke kommt der unabhängige Politik-Neuling auf knapp 70 Prozent der abgegebenen Stimmen. Das teilte die staatliche Wahlkommission in Vilnius am späten Sonntagabend mit.

Damit lag Nauseda in der Stichwahl um das höchste Staatsamt des baltischen EU- und Nato-Landes uneinholbar vor der ehemaligen Finanzministerin Ingrida Simonyte. Sie räumte ihre Niederlage bereits im Fernsehen ein.

Den ersten Wahlgang vor zwei Wochen mit insgesamt neun Kandidaten hatte die 44-jährige Simonyte mit 31,3 Prozent der Stimmen noch hauchdünn vor Nauseda mit 30,9 Prozent gewonnen. Die Wahlbeteiligung lag nach vorläufigen Angaben bei 53,4 Prozent.

Nausedas will "Wohlfahrtsstaat"

Amtsinhaberin Dalia Grybauskaite, die gemäß Verfassung nach zwei fünfjährigen Amtszeiten nicht noch einmal antreten durfte, gratulierte Nauseda. In einer Mitteilung und auf Facebook wünschte sie ihrem Nachfolger "viel Kraft und Erfolg" bei der Aufgabe, die Wählererwartungen zu erfüllen. Nauseda wird sein Amt am 12. Juli antreten.

Der 55-jährige Mitte-Rechts-Kandidat ist parteilos, gilt als moderat und hat sich in Litauen mit klaren Positionen zu Wirtschafts- und Finanzthemen einen Namen gemacht. Als seine Ziele nannte der Wirtschaftswissenschaftler im Wahlkampf den Aufbau eines "Wohlfahrtsstaats" und "mehr politischen Frieden".

Eher repräsentative Funktion 

In Litauen hat das Staatsoberhaupt vorwiegend repräsentative Aufgaben, im Vergleich zum deutschen Bundespräsidenten aber weitergehende Kompetenzen in der Außen- und Verteidigungspolitik. So vertrat Grybauskaite ihr Land regelmäßig bei EU-Gipfeln.

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