Ukrainische Soldaten laden Monition von einem Panzerfahrzeug.
Sollte die Ukraine das Alter für den Eintritt in den Kriegsdienst herabsetzten, wollen die USA bei der Ausbildung der neuen Rekruten unterstützten. (Archivbild aus Toretsk vom 7. Dezember 2024) Bildrechte: picture alliance / Anadolu | Diego Herrera Carcedo

Ukraine-News | 10. Dezember USA bieten an, neue ukrainische Rekruten auszubilden und auszurüsten

10. Dezember 2024, 23:50 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 10. Dezember, sind beendet.

Ukraine-News vom Dienstag, 11. Dezember 2024

Update 23:50 Uhr | Opferzahl nach russischem Angriff auf Saporischschja steigt

In der südostukrainischen Großstadt Saporischschja sind durch einen russischen Raketenangriff mindestens vier Menschen getötet worden. Der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fedorow, teilte weiter mit, dass 19 weitere Personen verletzt seien. Zunächst war von zwei Toten die Rede gewesen.

Einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zufolge wurde das Gebäude einer privaten Klinik durch den Angriff beschädigt. Unter den Trümmern könnten demnach noch weitere Opfer liegen. Das russische Militär habe ballistische Raketen eingesetzt.

21:15 Uhr | Selenskyj: Armee mit Drohnen aus ukrainischer Produktion beliefert

Die Ukraine setzt bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs zunehmend auf weitreichende Raketen und Drohnen aus eigener Produktion. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass die Armee vergangene Woche offiziell die erste Lieferung der Drohnenraketen Peklo mit einer Reichweite von rund 700 Kilometern erhalten habe. Ein erster Kampfeinsatz sei erfolgreich gewesen, sagte Selenskyj. Eine weitere Drohne mit Jetantrieb sei zudem "in die Massenproduktion gegangen".

Die Ukraine ist auf Eigenbauten angewiesen, weil westliche Waffen mit höherer Reichweite nur in geringer Stückzahl geliefert werden. Oft unterliegen diese Systeme zudem Einsatzbeschränkungen, die im Fall der ATACMS-Raketen aus den USA und den Raketen Storm Shadow/Scalp aus Großbritannien und Frankreich erst vor kurzem gelockert oder aufgehoben wurden. Das russische Arsenal an Raketen und Marschflugkörpern ist ungleich größer.

20:22 Uhr | Ukraine erhält US-Darlehen über 20 Milliarden Dollar

Die USA haben der Ukraine im Zuge eines Hilfspakets der G7-Staaten ein Darlehen in Höhe von 20 Milliarden Dollar gewährt, das durch Zinserträge aus eingefrorenen russischen Staatsguthaben zurückgezahlt werden soll. In einer veröffentlichten Erklärung von US-Finanzministerin Janet Yellen hieß es, die Mittel würden die Ukraine entscheidend unterstützen.

Die Gruppe der sieben wichtigen Industriestaaten (G7) hatte der Ukraine bei einem Gipfeltreffen in Italien im Juni das Hilfspaket im Umfang von 50 Milliarden Dollar zugesagt. Es soll über die Zinsgewinne aus eingefrorenem russischem Vermögen in Europa finanziert werden. Die USA stehen für 20 Milliarden Dollar ein, die EU für weitere 20 Milliarden sowie Großbritannien, Japan und Kanada für die verbleibenden zehn Milliarden Dollar. 

14:06 Uhr | Tusk hält Ukraine-Friedensgespäche im Winter für möglich

Der polnische Regierungschef Donald Tusk hält Friedensgespräche zur Beendigung des russischen Krieges in der Ukraine noch in diesem Winter für möglich. "Ich werde eine Reihe von Gesprächen führen, die vor allem die Situation jenseits unserer Ostgrenze betreffen", sagte der Ministerpräsident am Dienstag in Warschau. Verhandlungen könnten im Winter beginnen, "auch wenn es noch Fragezeichen gibt".

Tusk kündigte für Donnerstag den Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Warschau an und betonte, dass er in ständigem Kontakt mit den skandinavischen und baltischen Verbündeten stehe. Auch werde der britische Premierminister Keir Starmer demnächst in Warschau erwartet. "Ich möchte wirklich, dass Polen das Land ist, das nicht nur präsent ist, sondern den Ton für diese Entscheidungen angibt, die uns Sicherheit bringen", sagte Tusk.

Donald Tusk
Der polnische Regierungschef Tusk hält Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine in diesem Winter für möglich, Bildrechte: picture alliance / Anadolu | Omar Marques

11:33 Uhr | Merz in Warschau zu Beratungen über Ukraine-Krieg

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz setzt seine zweitägige Osteuropareise in Polen fort. In der Hauptstadt Warschau ließ sich der CDU-Vorsitzende nach seiner Rückkehr aus der Ukraine eine Ausstellung aus dem Nationalen Kunstmuseum der ukrainischen Hauptstadt Kiew zeigen. Die Leitung des Museums hatte im Herbst 2022 beschlossen, einen Teil der Sammlung zum Schutz nach Warschau auszuleihen. Am Nachmittag ist ein Treffen mit Ministerpräsident Donald Tusk geplant. Darin dürfte die weitere Unterstützung der Ukraine ein wichtiges Thema sein.

08:40 Uhr | Deutscher Staatsbürger wegen Sabotage-Vorwürfen in Russland festgenommen

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Mann, der auch einen deutschen Pass besitzt, vor einem geplanten Sabotageakt festgenommen. Der 2003 geborene Deutsch-Russe werde beschuldigt, einen Anschlag auf ein Gleisbett der Stadt Nischni Nowgorod vorbereitet zu haben. In seiner Wohnung habe er einen Sprengsatz gebaut, teilte die Behörde mit. Der Mann sei Mitglied einer neonazistischen Gruppierung und habe im Auftrag ukrainischer Geheimdienste gehandelt, so der Vorwurf. 

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine auch mit den dort angeblich herrschenden Nazis gerechtfertigt. Kriegsgegner in Russland werden damit oft auch als Nazis diskreditiert.

07:27 Uhr | USA: Würden neue ukrainische Rekruten ausbilden und ausrüsten

Sollte die ukrainische Armee ihre Truppen mit neuen Rekruten aufstocken, will das US-Militär bei der Ausrüstung und Ausbildung der zusätzlichen Soldaten helfen. Über die Frage, ob die ukrainischen Streitkräfte auch Männer unter 25 Jahren einziehen sollten, wird nicht nur im Land selbst, sondern auch unter Verbündeten diskutiert.

Letztendlich müsse die Ukraine die Entscheidung über die Zusammensetzung ihrer Streitkräfte selbst treffen, sagte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller am Montag. Zugleich machte er deutlich: "Wenn sie zusätzliche Streitkräfte aufstellen, um in den Kampf zu ziehen, werden wir und unsere Verbündeten bereit sein, diese Streitkräfte auszurüsten und auszubilden."

Um mehr Soldaten für die Armee zu gewinnen, hatte die Ukraine in diesem Jahr das Mobilisierungsalter von 27 auf 25 Jahre gesenkt. Andere Armeen ziehen junge Männer jedoch schon mit 18 Jahren ein. Diese Jahrgänge sind in der Ukraine allerdings zahlenmäßig schwach. Die Regierung lehnt die weitere Herabsetzung des Mobilisierungsalters bislang ab.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 10. Dezember 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Alle anzeigen (249)

Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Igor Sergunin, Alexei Liptser und Vadim Kobzev
Bildrechte: picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Pavel Bednyakov
Alle anzeigen (481)

Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 10. Dezember 2024 | 06:00 Uhr

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