Eine Luftaufnahme zeigt, wie Soldaten der 80. und 82. Luftangriffsbrigade der ukrainischen Streitkräfte gefangen genommen werden.
Die ukrainische Armee rückt nach eigenen Angaben weiter in der russischen Region Kursk vor. Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Ukraine-News Ukraine richtet in Russland erstmals Militärkommandantur ein

15. August 2024, 23:26 Uhr

Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 15. August 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Donnerstag, 15. August 2024

23:26 Uhr | USA genehmigen Patriot-Raketen-Verkauf an Deutschland

Ein gefechtsbereites Flugabwehrraketensystem vom Typ «Patriot» des Flugabwehrraketengeschwaders 1 der Bundeswehr steht auf dem Flugfeld des Militärflughafens Schwesing.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Das US-Außenministerium hat den Verkauf von 600 Patriot-Raketen an Deutschland im Wert von fünf Milliarden Dollar genehmigt. Die Waffen sollen die Luftabwehr stärken und zukünftige Bedrohungen abwehren. Lockheed Martin wird als Hauptauftragnehmer fungieren. Deutschland plant, mit dem Kauf eigene Bestände zu erhöhen und möglicherweise weitere Patriot-Systeme an die Ukraine zu liefern, nachdem es bereits drei Einheiten abgegeben hat. Die Nato fordert eine Vervierfachung der deutschen Luftabwehrkapazitäten, um besser auf Spannungen oder Konflikte vorbereitet zu sein.

21:12 Uhr | Medien: Ukraine setzt von Großbritannien gelieferte Panzer in Kursk ein

Die Ukraine setzt laut Berichten britischer Medien bei ihrer Offensive im russischen Kursk von Großbritannien gelieferte Panzer ein. Dabei handele es sich um von London zur Verfügung gestellte Challenger-2-Panzer, berichteten der Sender Sky News und weitere Medien. Das britische Verteidigungsministerium machte keine detaillierten Angaben dazu, welche der von Großbritannien gelieferten Waffen im Einzelnen von der Ukraine genutzt werden.

Die Position des Ministeriums sei unverändert, sagte ein Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums. "Wir machen im Vergabeprozess deutlich, dass die Ausrüstung im Einklang mit dem internationalen Recht verwendet werden muss", erläuterte er. "Die Ukraine hat gemäß Artikel 51 der UN-Charta eindeutig das Recht zur Selbstverteidigung gegen Russlands illegale Angriffe, was Operationen innerhalb Russlands nicht ausschließt."

18:46 Uhr | Ukraine richtet in Russland erstmals Militärkommandantur ein

Nach ihrem Vormarsch im russischen Gebiet Kursk erhöht die Ukraine den Druck auf Moskau nun mit der Einrichtung einer Militärkommandantur. Die Kommandantur unter Leitung des ukrainischen Generalmajors Eduard Moskaljow solle sich um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung und die vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmern, sagte Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj. Die Kommandantur solle ihren Sitz in Sudscha haben. Nachdem Russland die Kontrolle über einen Teil des Gebietes Kursk verloren und dort Menschen zurückgelassen habe, müsse die Versorgung aufrechterhalten werden, teilte das ukrainische Außenministerium in Kiew mit.

Syrskyj sagte weiter, das ukrainische Militär habe seit Beginn der Offensive 82 Orte und 1.150 Quadratkilometer Territorium unter seine Kontrolle gebracht. Demnach kamen die Kiewer Truppen erneut zwischen 500 Metern und 1,5 Kilometern voran, weniger als in den Tagen davor. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

15:33 Uhr | Selenskyj: Ukrainische Armee kontrolliert die Stadt Sudscha in Russland

Die ukrainische Armee hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Stadt Sudscha in der russischen Grenzregion Kursk vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrsky habe "die Befreiung der Stadt Sudscha aus den Händen des russischen Militärs" gemeldet, teilte Selenskyj im Onlinedienst Telegram mit.

Sudscha ist für die Offensive der ukrainischen Armee in Kursk strategisch wichtig. In der Kleinstadt mit ihren rund 5.500 Bewohnern befindet sich die letzte Übergabestation für russisches Gas, das über die Ukraine nach Europa gelangt.

14:45 Uhr | Moskau kündigt mehr Truppen für Grenzgebiet an

Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow hat mehr Truppen und Mittel für die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk angekündigt. Der Generalstab habe einen Plan mit zusätzlichen Maßnahmen vorbereitet, sagte Beloussow in Moskau. "Dabei geht es in erster Linie um die Verbesserung der Effizienz des Systems des Truppenmanagements in Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden", sagte Beloussow. Demnach sollen nun etwa auch das Verteidigungsministerium, der Inlandsgeheimdienst FSB, die Nationalgarde und andere Sicherheitsbehörden ihre Arbeit besser koordinieren.

13:30 Uhr | Russland: Dorf Iwaniwka in Donezk eingenommen

Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau das Dorf Iwaniwka in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Unabhängig überprüfen lässt sich der Bericht nicht.

Russland erlangte außerdem nach Angaben seines Verteidigungsministeriums die Kontrolle über das Dorf Krupets in der russischen Oblast Kursk zurück.

12:32 Uhr | Bisher kaum Entlastung für Ostfront durch Offensive in Kursk

Die Ukraine meldet trotz der Offensive in Kursk schwere Kämpfe an der Front im Osten des Landes. "Trotz der Ereignisse auf russischem Territorium hält der Feind weiterhin den Großteil seiner Truppen in dieser Richtung (Ostfront) und versucht, Erfolge zu erzielen", sagt der Offizier Serhij Zehozkij im Fernsehen. Der ukrainische Generalstab zählt 58 Gefechte auf. Dies sei die höchste Zahl an Gefechten, die für einen einzelnen Tag in diesem Monat berichtet wurde.

12:23 Uhr | US-Russin zu zwölf Jahren Haft wegen "Hochverrats" verurteilt

In Russland ist die russisch-amerikanische Doppelstaatlerin Xenia Karelina wegen "Hochverrats" zu zwölf Jahren Strafkolonie verurteilt worden. Das teilte das Gericht der Stadt Jekaterinburg im Uralgebirge am Donnerstag mit. Ihr wurde vorgeworfen, an eine die Ukraine unterstützende Hilfsorganisation gespendet zu haben. Berichten russischer Staatsmedien zufolge handelte es sich dabei um einen Betrag von umgerechnet rund 47 Euro.

Die Ballett-Tänzerin, die in Los Angeles lebte, war Ende Januar in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Washington wirft Moskau vor, US-Bürger aufgrund unbegründeter Anschuldigungen zu verhaften, um sie als Druckmittel für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen zu benutzen.

11:27 Uhr | Russland bestreitet vollständige Einnahme von Sudscha durch ukrainische Truppen

Die ukrainischen Truppen sollen die Stadt Sudscha in Kursk nicht vollständig kontrollieren. Das berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den Kommandeur der tschetschenischen Sondereinheit Achmat.

Der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj hatte am Mittwoch erklärt, Sudscha sei vollständig unter Kontrolle seiner Truppen. Die Gastransfer- und Messstation dort ist der einzige Einspeisepunkt für russisches Erdgas in das ukrainische Gasfernleitungsnetz und für den Weitertransport nach Europa.

11:15 Uhr | Rakete über russischer Stadt Lgow abgefangen

Russische Truppen haben über der Stadt Lgow in der Region Kursk nach Angaben des dortigen amtierenden Gouverneurs, Alexej Smirnow, eine ukrainische Rakete abgefangen. Herabfallende Trümmer hätten zwei Anwohner verletzt, hieß es.

05:27 Uhr | Ukraine plant zusätzliche Waffenlieferungen für Truppen in Kursk

Der ukrainische Oberkommandeur Olexander Syrskyj und Präsident Wolodymyr Selenskyj haben vereinbart, den Truppen in der Region Kursk weitere Waffensysteme aus westlichen Hilfspaketen zu liefern. Ob Verstärkungen folgen, blieb unklar. Russische Schätzungen gehen davon aus, dass die ukrainische Armee in Kursk etwa 12.000 Soldaten umfasst, darunter ausländische Söldner. General Apty Alaudinow behauptete, viele Söldner seien bereits eliminiert. Diese Informationen sind nicht unabhängig überprüfbar.

05:05 Uhr | Podoljak: Ukraine konzentriert sich in Kursk auf militärische Ziele

Präsidentenberater Mychajlo Podoljak erklärte russischen Medien, dass die ukrainische Offensive in der Region Kursk ausschließlich militärische Ziele verfolgt. Anders als Russland werde die Ukraine keine Statthalter in den eroberten Gebieten einsetzen und stattdessen humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung bereitstellen. Podoljak betonte, dass es "kein Butscha auf russischem Gebiet" geben werde. Die Ukraine plant, ihre militärischen Operationen auszuweiten, um das Versagen der russischen Verwaltung sichtbar zu machen und den Krieg weiter auf russisches Territorium auszudehnen.

04:21 Uhr | Selenskyj: Gute Fortschritte bei Offensive in Kursk

Die ukrainischen Streitkräfte machen nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj "gute Fortschritte" beim Vorstoß in die russische Region Kursk. In seiner abendlichen Ansprache betonte er die Wichtigkeit der Einhaltung humanitärer Standards durch die Armee. Dies sei eine bewusste Entscheidung, die auf Gräueltaten russischer Truppen in Butscha zurückgehe. Die ukrainische Regierung beschloss außerdem, internationalen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz und den Vereinten Nationen Zugang zu den eroberten Gebieten zu gewähren.

Ein nach angeblich ukrainischem Beschuss zerstörtes Haus in der Region Kursk/Belogorod 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel/AP | Uncredited

03:47 Uhr | Evakuierung im russischen Grenzbezirk Gluschkow

Angesichts des ukrainischen Vormarsches in die russische Region Kursk haben die Behörden die Evakuierung des Bezirks Gluschkow angeordnet. Rund 20.000 Menschen sind betroffen. Die Ukraine gibt an, ihre Offensive sei ein bis zwei Kilometer vorangekommen, und die Stadt Sudscha sei von russischen Truppen befreit worden. Bisher wurden etwa 200.000 Menschen aus der Region evakuiert.

00:05 Uhr | Raketenalarm und Explosionen in mehreren Regionen der Ukraine

Am Abend wurde in mehreren Regionen der Ukraine Luft- und Raketenalarm ausgelöst. In der Hafenstadt Odessa kam es laut örtlichen Medien zu einer schweren Explosion, vermutlich durch eine Rakete, bei der zwei Menschen verletzt wurden. Auch in der Region Sumy im Osten wurden Explosionen gemeldet. Weitere Details sind noch nicht bekannt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 15. August 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 15. August 2024 | 06:00 Uhr

Mehr aus Osteuropa

Mehr aus der Welt

Justin Timberlake spricht vor der Presse. 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min 14.09.2024 | 18:06 Uhr

Superstar Justin Timberlake wurde mit Alkohol am Steuer erwischt. Nun gab es einen Prozess und ein Urteil: Timberlake muss Strafe zahlen und den Führerschein abgeben.

Brisant Sa 14.09.2024 17:15Uhr 02:38 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Stauwehr in Slowenien 1 min
Hochwasserlage Bildrechte: MDR
1 min 13.09.2024 | 15:27 Uhr

Die Hochwasserlage in vielen Nachbarländern Deutschlands ist kritisch. In Slowenien öffneten die Behörden ein Stauwehr, um die Lage zu entspannen.

Fr 13.09.2024 13:19Uhr 00:36 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-hochwasser-slowenien-oesterreich-polen-oder100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Floristin Kim Büchhold 1 min
Worldskills in Lyon Bildrechte: MDR
1 min 13.09.2024 | 09:24 Uhr

Bei den Worldskills in Lyon messen sich 1.700 junge Menschen aus 70 Ländern in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Darunter sind etwa Maler, Maurer und Schneider. Auch Mitteldeutschland ist vertreten.

Fr 13.09.2024 07:18Uhr 00:32 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/wirtschaft/video-handwerk-worldskills_lyon100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Dieses Bild aus einem SpaceX-Video zeigt die SpaceX-Ingenieurin Sarah Gillis beim Ausstieg aus der Kapsel. 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/SpaceX | Uncredited