USA Ex-Präsident Trump wegen sexuellen Übergriffs zu Geldstrafe verurteilt

10. Mai 2023, 13:44 Uhr

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss wegen eines sexuellen Übergriffs eine Entschädigung in Millionenhöhe zahlen. Der Vorwurf der Vergewaltigung wurde abgewiesen.

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist wegen eines sexuellen Übergriffs auf die Journalistin E. Jean Carroll zu fünf Millionen Dollar (rund 4,5 Millionen Euro) Schmerzensgeld verurteilt worden. Die neun Geschworenen eines Bundesgerichts in New York urteilten am Dienstag, dass Trump Carroll Mitte der 1990er Jahre sexuell missbraucht habe. Den Vorwurf der Vergewaltigung sah die Jury allerdings als nicht bewiesen an. Trump wurde in dem Zivilprozess auch wegen Verleumdung verurteilt.

Trump: "Größte Hexenjagd aller Zeiten"

Der Ex-Präsident wetterte anschließend gegen die Jury-Entscheidung: "Dieses Urteil ist eine Schande", schrieb Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. Es handele sich um eine Fortsetzung der "größten Hexenjagd aller Zeiten". Trumps Anwalt kündigte Berufung an.
Carrolls Anwältin begrüßte den Ausgang des Zivilverfahrens: "Wir sind sehr zufrieden", sagte Roberta Kaplan beim Verlassen des Gerichtsgebäudes an der Seite ihrer Mandantin. Carroll selbst äußerte sich nicht.

Vorwurf: Vergewaltigung in Umkleidekabine

Die heute 79-jährige Carroll, frühere Kolumnistin des Modemagazins "Elle", hatte dem damaligen Präsidenten Trump 2019 öffentlich vorgeworfen, sie Ende 1995 oder Anfang 1996 in einem New Yorker Luxuskaufhaus in der Umkleidekabine vergewaltigt zu haben. In einem Beitrag auf "Truth Social" hatte Trump den Vorwurf unter anderem als Schwindel und Lüge bezeichnet. Im Prozess selbst hatte er nicht ausgesagt und war bei dem Verfahren nicht persönlich anwesend.

Jean Carroll, Autorin aus den USA, verlässt das Bundesgericht in New York. Der ehemalige US-Präsident Trump muss wegen eines sexuellen Übergriffs eine Entschädigung in Millionenhöhe zahlen.
Jean Carroll, Autorin aus den USA, verlässt das Bundesgericht in New York. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Seth Wenig

Trump will 2024 erneut US-Präsident werden und bewirbt sich für die republikanische Nominierung. Anfang April war er als erster ehemaliger US-Präsident in einem anderen Verfahren strafrechtlich angeklagt worden. Diverse Frauen haben ihm zudem in der Vergangenheit sexuelle Belästigung vorgeworfen, was er stets zurückwies.

dpa,Afp,Reuters (mze)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 09. Mai 2023 | 22:00 Uhr

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