Wegen erwarteter Rezession Tesla streicht Tausende Stellen
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21. Juni 2022, 14:08 Uhr
Der Elektroauto-Hersteller Tesla will bis zu 3,5 Prozent der Stellen streichen. Insgesamt sind etwa 3.000 Beschäftigte davon betroffen. In den USA laufen schon die ersten Klagen gegen die fristlose Kündigung.
- Von der Streichung sind mehr als 3.000 Angestellte betroffen.
- Als ein Grund gilt die erwartete Rezession in den USA.
- In den USA klagen bereits Beschäftigte gegen fristlose Kündigungen.
Der US-Hersteller von Elektroautos Tesla wird in den nächsten drei Monaten drei bis 3,5 Prozent der Stellen streichen. Firmenchef Elon Musk erklärte in einem Videointerview auf dem Qatar Economic Forum, bei den Angestellten solle etwa jeder zehnte Job wegfallen.
Mehr als 3.000 Beschäftigte betroffen
Die Streichung betreffe rund zehn Prozent der lohnabhängig Beschäftigten, was 3,5 Prozent der Gesamtbelegschaft entspreche – nach Musks Worten seien es also nicht besonders viele. Ende 2021 beschäftigte der US-Konzern weltweit rund 100.000 Mitarbeiter, somit wären es mehr als 3.000 Betroffene.
Begründet hatte Musk das am Dienstag damit, dass Tesla zum Teil zu schnell Angestellten-Arbeitsplätze aufgebaut habe. Erst im März wurde in Grünheide in Brandenburg das erste europäische Tesla-Werk eröffnet. Ob auch dort Stellen wegfallen, blieb zunächst unklar.
Musk rechnet mit Rezession in USA
Der Tech-Milliardär bekräftigte zudem, dass er mit einer Rezession in den USA in nächster Zeit rechne: "Es ist nicht sicher, aber es scheint wahrscheinlicher." Der Elektroauto-Hersteller wollte im zweiten Quartal das Rekordniveau beim Absatz zum Jahresauftakt von rund 310.000 Fahrzeugen halten. Lockdowns in China bremsten zuletzt aber zunehmend die Produktion im Werk Shanghai. In den vergangenen Wochen war durch Berichterstattung über eine geleakte Mail Musks zunächst der Eindruck entstanden, er wolle unter Verweis auf die schwache Konjunktur zehn Prozent der gesamten Tesla-Belegschaft entlassen.
Klagen gegen fristlose Kündigungen in USA
Der offenbar schon begonnene Stellenabbau in den USA sorgt bereits für Ärger. In Texas beispielsweise steht Tesla unter Verdacht der Massenentlassungen ohne Einhaltung der Kündigungsfrist. Zwei ehemalige Beschäftigte erklärten, sie seien im Juni in der Gigafabrik im texanischen Sparks fristlos entlassen worden, heißt es in der am Montag eingereichten Klageschrift.
Demnach habe Tesla mehr als 500 Mitarbeiter in diesem Monat entlassen. Die Kläger kritisieren, dass nach dem US-Arbeitsrecht bei einer solchen Massenentlassung eine 60-tägige Kündigungsfrist vorgeschrieben sei. "Tesla hat den Angestellten lediglich mitgeteilt, dass ihre Kündigungen sofort wirksam werden würden", heißt es in der Klage. Die gefeuerten Mitarbeiter streben eine Sammelklage an.
dpa/Reuters (sra)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 21. Juni 2022 | 13:00 Uhr