Tierbestand gestiegen Wildschweinjagd im Stadtpark Magdeburg

06. November 2017, 21:57 Uhr

Die Stadt Magdeburg geht gegen Wildschweine im Stadtpark und auf dem Großen Werder vor. Die Tiere hinterlassen in diesen Gebieten zunehmend Schäden. Daher ist dort bis Ende April eine beschränkte Jagd erlaubt.

Die Stadt Magdeburg erlaubt eine beschränkte Jagd auf Wildschweine im Stadtpark und auf dem Großen Werder. Bis April 2018 sollen die Tiere dort geschossen werden. Die Wildschweine hinterlassen in diesen Gebieten immer mehr Schäden.

Nach Angaben von Kreisjägermeister Gerd Petzoldt sind bei Bedarf ausgebildete Jäger zu zweit im Einsatz, vor allem nachts. Petzoldt sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es gebe seit dem Hochwasser im Jahr 2013 einen permanenten Anstieg der Wildschwein-Bestände. Gründe seien die milden Winter und das gute Nahrungsangebot: "Sie säen überall Energiepflanzen wie Raps und Mais, das ist natürlich ein gedeckter Tisch für die Schweine", sagt Petzoldt.

Mehr als 50 Wildschweine im Stadtgebiet

Demnach leben allein im Magdeburger Stadtpark derzeit etwa 30 Wildschweine. Auf dem Großen Werder seien es weit über 20. Erlegt wurden Petzoldt zufolge im Jagdjahr 2016/2017 in Magdeburg rund 270 Wildschweine – doppelt so viele wie im Vorjahr.

Der zuständige Fachbereich Bürgerservice und Ordnungsamt sieht in der Zunahme der Wildschweine einige Probleme. Leiter Frank Ehlenberger sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dass die Wildschweine große Schäden an Pflanzen und auf Wiesen anrichten. Zudem bestehe Gefahr für Hunde. Nicht zuletzt könne auch der Mensch gefährdet sein – als Verkehrsteilnehmer, Jogger oder Spaziergänger.

Jogger sollten Warnwesten tragen

Gefahr für die Menschen durch die Jagd bestehe aber nicht, sagt Ehlenberger. Man arbeite mit ausgesprochen erfahrenen Jägern zusammen. Ehlenberger rät Joggern, Warnwesten zu tragen, wenn sie im Dunkeln laufen. Sich kenntlich zu machen, sei nie verkehrt, allein schon wegen des Straßenverkehrs. Auch ein Jäger könne einen dann besser sehen.  

Waschbären auf dem Vormarsch

Nach Einschätzung des Landesjagdverbandes gibt es in Sachsen-Anhalt keine Wildschweinplage. Kreisjägermeister Petzoldt warnt dagegen vor einer anderen Wildtierart, die sich in allen Stadtteilen Magdeburgs ausbreite: der Waschbär. Diese Entwicklung bereite ihm etwas Angst. Denn Waschbären ernährten sich von allem und plünderten auch Vogelnester. Die Auswirkungen auf die Vogelwelt seien noch nicht absehbar, sagte Petzoldt MDR SACHSEN-ANHALT. Um den Waschbärbestand einzudämmen, rät er, keine Nahrungsreste draußen herumliegen zu lassen. Zudem sollten Unterschlupfmöglichkeiten wie Gartenschuppen verschlossen werden.

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06.11.2017 | 16:30 Uhr

Quelle: MDR/mh

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