11.10.2019 | 17:47 Uhr 10.000 Frühjahrsblüher für Bautzener und Bienen

11. Oktober 2019, 17:47 Uhr

Die Schülerbewegung "Fridays for Future" kann nicht nur protestieren, sondern auch anpacken. Nachdem im Sommer Jugendliche beim Müllwegräumen an der Bautzener Talsperre mithalfen, steckten nun am Freitagnachmittag einige Hacke und Schippe für einen Gärtnereinsatz in ihren Rucksack.

Aufgerufen zur großen Pflanzaktion in der Innenstadt hatte der 19 Jahre alte Grünen-Kreisrat Jonas Löschau von der Ortsguppe "Fridays for Future" und Anke Knaak, die für die deutlich ältere Generation der Bautzener Stadtbegrüner spricht. Geplant ist, mit Frühjahrsblühern die Stadt schöner zu machen und gleichzeitig Insekten eine Nahrungsquelle zu bieten.

Monate vorher hatten die Stadtbegrüner im Rathaus mit ihrer Idee geworben. Denn seit zwei Jahren stellt die Spreestadt über einen sogenannten Bürgerhaushalt bis zu 10.000 Euro für kleine Projekte zur Verfügung. Als dann Anke Knaak 1.000 Euro für die Pflanzung von Frühjahrsblühern bewilligt bekam und auch der Malteserstift Blumenzwiebeln sponserte, standen die Stadtbegrüner vor einem kleinen Problem: 10.000 Blumenzwiebeln wollten gesteckt werden. Anke Knaak erfuhr, dass auch die Jugendlichen von "Fridays for Future" Aktionen machen, sie sprach Jonas Löschau an und fand Unterstützung. "Wir wissen ja, allein etwas zu stemmen, ist nicht einfach", sagt Löschau MDR SACHSEN.

Krokusse, Tulpen und Narzissen

Am Freitag trafen sich also etwa 40 Jugendliche und Erwachsene, um die Masse an 10.000 Blumenzwiebeln fachgerecht unter die Erde zu bringen. Gearbeitet wurde auf dem Rasen vor der Kinder- und Jugendbibliothek, an der Vogelkreuzung und beim Malteserstift am Stadtwall. Auf diesen Grünflächen sollen dann nach dem Winter Krokusse, Tulpen und Narzissen erblühen.

An der Pflanzaktion beteiligten sich beispielsweise die 16-jährigen Mädchen Alison und Annika vom Berufsschulzentrum. Alison ist bei "Fridays for Future" aktiv. Gerade in Kleinstädten sei ihr das wichtig, sagt sie. Man mache die Demos nicht aus Spaß, sondern weil es notwendig sei, betont die Schülerin. Die Pflanzaktion findet sie schön. Denn es sei wirklich nicht viel, was man in Bautzen im Frühling so an Blumen sehe.

Die Stadtbegrüner sind unterdessen auch an vielen anderen Stellen umtriebig. So kümmern sie sich um die Bepflanzung von Baumscheiben und haben an der Michaeliskirche einen Kräuter- und Naschgarten angelegt. "Die Fläche soll nächstes Jahr erweitert werden", sagt Anke Knaak. Man wolle gemeinsam mit der Stadtapotheke einen Apothekergarten mit Heilpflanzen anlegen. Denn 2020 ist der 200. Geburtstag von Rudolf Richard Buchheim. Der gebürtige Bautzener gilt als Begründer der Pharmakologie.

Quelle: MDR/ma

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 11.10.2019 | ab 06:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen

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