Donnerstag, 21.11.2019
"Die Vielfalt der Ideen Gottes mit unserem Leben muss unter der Einfalt unseres Vorstellungsvermögens leiden". Was wollen uns denn diese "weisen" Worte von Pater Bernhard sagen? Nicht mehr – aber auch nicht weniger – als das, was wir auch im Vater unser beten: Dein Wille geschehe: wie im Himmel, so auf Erden. Stichwort "Gottvertrauen", oder so. Also: dieses Vertrauen zu Gott ist – sagen wir mal – die eine Seite eines gelingenden Lebens. Die andere ist ein gesundes Selbstvertrauen. Beides – in einem guten Verhältnis – bewahrt uns davor, zu meinen, alles selbst machen zu können oder zu müssen. Müssen wir nämlich nicht! Natürlich ist es schon angebracht, zu tun, was wir können, um halbwegs gescheit zu leben. Gott soll ja nicht unsere Arbeit machen. Da hätte er bei etwas mehr als 7 ½ Milliarden Menschen auch viel zu tun. Könnte er sicher – macht er aber nicht! Weil er uns nämlich als Persönlichkeiten ernst nimmt. Andererseits: wenn wir wirklich alles, was wir konnten, getan haben, dann können wir uns darauf verlassen, dass Gott seinen Beitrag dazugibt.
Als ich vor nunmehr fast 43 Jahren mich entschieden habe, Priester werden zu wollen, habe ich dem Herrn durchaus zugemutet, nach dieser Entscheidung mich zu begleiten. Und was soll ich sagen? Hat er bis heute getan. Und das habe ich ziemlich genau immer dann mitbekommen, wenn Schwierigkeiten auftauchten. Macht mich bis heute dankbar. Und ich bin fest davon überzeugt, dass jede und jeder diese Zuversicht haben kann – auch in ganz kleinen und alltäglichen Situationen. Gerade in diesen sage ich voller Dankbarkeit immer: "Der Herr tut nichts als fügen." – und ganz besonders dann, wenn wir unseren eigenen Beitrag geleistet haben. Könn' Se glauben!