Montag, 18.11.2019

Johann Nestroy hat einmal gesagt: "Anonymität ist die Briefmarke der Lüge." Und wie Recht er hat! Dabei muss ich an die vielen Hassmails denken oder die mehr weniger sinnvollen und bösen Beiträge im Internet. Ich finde es überaus feige, wenn die Menschen nicht zu ihrer Meinung stehen. Warum werden gerade die bösartigen Internetbeiträge nicht mit Klarnamen versehen? Dann muss man doch annehmen, dass diese Leute nicht hinter ihren mehr oder weniger geistvollen Ergüssen stehen. Klar, wir haben Meinungsfreiheit! Aber heißt das denn dann auch, dass wir keine Verantwortung für unsere Meinung mehr haben oder brauchen? Es ist natürlich eher mutig, mit dem wirklichen und eigenen Namen für die persönlichen Ansichten einzustehen. Dann kann ein Dialog entstehen, bei dem man – oder eben auch die Frau – unter Umständen den eigenen Standpunkt zu einem Ausgangspunkt verändern kann. Und somit käme dann auch etwas ins Fließen, nämlich das Denken.

Wer natürlich nur mal so – konsequenzbefreit sozusagen – irgendwas daherschreibt und ins Netz setzt, will vielleicht gar nicht zum Denken und miteinander Reden einladen. Hinzu käme bei der eingeforderten Offenheit in der Öffentlichkeit, dass die – sagen wir mal "Autoren" – vielleicht vorher nachdenken sollten, was sie schreiben. Und das könnte ja dann auch bedeuten, dass das eine oder andere Boshafte oder Lieblose gar nicht ins Netz käme. Hassmails oder Aktionen, zu denen keiner stehen will, sind schlichtweg unmenschlich. Und mit Sicherheit auch schon gar nicht christlich. Den Satz Jesu, "Euer Ja sei ein Ja und Euer Nein ein Nein; alles Andere stammt vom Bösen.", bedeutet für mich auch, zu meinem Denken, Reden oder Handeln zu stehen. Alles Andere stammt vom – und führt zum Bösen. Wir, Sie und ich, können aber das Gute tun und ehrlich zu unserer Meinung stehen – das führt dann auch zum Guten. Wetten?

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