Das Wort zum Tag, 10.01.2020: Die sieben Todsünden
Haben Sie den Film Metropolis schon mal gesehen? Ein monumentaler Stummfilm und Science Fiction Film über Herrenmenschen, die in der Stadt Metropolis im Luxus leben und die Massen von Arbeitern unter ihrer Stadt bis zur Erschöpfung schuften lassen. Heute vor 92 Jahren wurde dieser Monumentalfilm des Regisseurs Fritz Lang in Berlin uraufgeführt. Für die damalige Filmgesellschaft UFA war dieser Film aus dem Jahre 1927 ein finanzielles Desaster, an dem die Produktionsfirma bald in Bankrott gegangen ist.
Kaum einer in Deutschland wollte diese komplexe Gesellschaftsanalyse sehen. Ein Film, der nahezu prophetisch Herrentum darstellte, sechs Jahre bevor die Nazis an die Macht kamen, und diese dann selbst ein neues Herrenmenschentum propagierten. Ein Film, der also sehr früh zeigte, wo Überhöhung und damit einhergehende Ausgrenzung und Missachtung anderer hinführt.
Auch die Kirche beachtete diesen so wichtigen Film damals kaum. Das hätte sie aber tun sollen, weil der Film Metropolis in einer längeren, sehr aufwendig gestalteten Szene, die sieben Todsünden thematisierte: Geiz, Völlerei, Wollust, Hass, Zorn, Neid und Trägheit: Alles Quellen für Herrenmenschentum und Unterdrückung anderer. Schauen wir also heute genauer um uns herum, nicht dass wir wieder ein Zeichen der Zeit verpassen und in Katastrophen geraten.
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