Mittwoch, 06.05.2020: Der Poet Gottes

Er hatte viele Namen und Attribute: Reisender in Sachen Menschlichkeit, Wanderprediger, Moralist reinster Prägung, großer Humanist, philosophischer Clown, Poet Gottes - um nur einige zu nennen. Er machte sich einen Namen durch bodenständige und doch eindringliche Worte über seinen Glauben, über seine Weltsicht als Christ. Bereits zu Lebzeiten gern gehört, weil in seinen Worten Vertrauen und Kraft mitschwang, die man mit nach Hause nehmen konnte. Er hinterließ ein umfangreiches Werk, dass weiterklingt und seine Kraft entfaltet.

Die Rede ist von Hanns Dieter Hüsch. Geboren am 06.05.1925 in Moers, wäre er heute 95. Jahre alt geworden. Schon früh hat er entdeckt, dass Worte und der Umgang mit Wörtern seine Sache sind. Er hat sein Leben damit verbracht, als Schriftsteller, Liedermacher, Rundfunkmoderator, Schauspieler, Kinderbuchautor, Synchronsprecher und zuvorderst Kabarettist. Das Leben auf die Schippe nehmen, dem Trübsinn, dem Elend und dem Versagen entgegentreten; ihnen einen heiteren und tiefen Glauben entgegensetzen, waren seine Leidenschaften. Seine ganz persönliche Version des Psalm 126 nimmt uns mit auf die Spur seiner Stärke. Eine Hoffnung klingt darin über seinen Tod hinaus: "Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit, mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Verzagen, das Elend und die Zärtlichkeit. Was macht, dass ich so fröhlich bin in meinem kleinen Reich. Ich sing und tanze her und hin vom Kindbett bis zur Leich. Was macht, dass ich so furchtlos bin an vielen dunklen Tagen. Es kommt ein Geist in meinen Sinn, will mich durchs Leben tragen. Was macht, dass ich so unbeschwert und mich kein Trübsinn hält, weil mich mein Gott das Lachen lehrt wohl über alle Welt."

Humor als Gabe Gottes, als Weg durchs Leben. Mit seinem Glauben wollte Hüsch nicht bei sich selbst bleiben. Er hat damit nicht hinter dem Berg gehalten. Was ihn trug und begleitete, das hat er mitgeteilt und anderen geschenkt in seinen Texten und Liedern. Über allem stand sein ganz persönlicher Wunsch für die Welt: "Möge Gott, unser Herr, jedem die Gabe geben, zu glauben, zu hoffen und zu lieben."

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