Freitag, 01.05.2020: Kaffee und Arbeit

Der 1. Mai. Er heißt "Tag der Arbeit", doch die meisten können ein bisschen länger im Bett bleiben. Was brauchen Sie nach dem Aufstehen - bevor Sie sich demnächst wieder an die Arbeit machen? Ich denke, die meisten sagen: "Kaffee!", so sind wir Sachsen. Ich kann auch mal nur mit einem Apfel auf Arbeit gehen - aber ohne Kaffee geht’s nicht. Da würde ich viel zu lange müde durch die Gegend schlurfen. Eine heiße, duftende Tasse Kaffee am Morgen - das muss sein. Das macht wach.

Und dann muss ich an ein Bibelwort denken, das mir bei meiner Konfirmation auf den Lebensweg mitgegeben wurde. Es passt zum Tag der Arbeit: "Gott gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden" (Jesaja 40,29). Das ist wie ein wohltuender Schluck Kaffee, der Lebensgeister weckt!

Niemand tanzt jeden Tag unbeschwert in die Firma, ins Büro oder auf Schicht. Wie schnell bin ich überfordert, weil zu viel von mir verlangt wird - gerade jetzt, wo alles wieder hochgefahren werden soll. Oder es gibt Ärger auf Arbeit. Die Sorge, wie’s Zuhause weitergehen soll, zieht Energie. Und so weiter.

Mir hilft dieser Bibelvers an solchen Tagen wie die geliebte Tasse Kaffee. Deswegen hängt er auch in meinem Arbeitszimmer, nicht im Flur. Weil ich immer neu Kraft aus der Zusage bekomme: Gott sieht mich mitten im Arbeitsalltag. Kennt meine Sorgen. Auch wenn ich müde bin. Er verspricht zu helfen. In der Bibel sagt der himmlische Vater zu, dass er mich nicht daran misst, wie viel auf meinem Lohnzettel steht oder ob meine Arbeit von anderen wertgeschätzt wird. Nein, er sagt: "Du bist wertvoll und mein Kind. Ich habe dich lieb und will dich ein Leben lang begleiten, bis du den ewigen Feierabend genießen darfst. Das musst du dir nicht verdienen. Christus hast das für dich geschafft. Noch ist es nicht so weit. Komm, es geht weiter. Ich helfe dir dabei."

Im Bibelvers an meiner Wand heißt es auch: "Gott gibt Stärke genug dem Unvermögenden". Genug Stärke, die ich brauche, um nicht zusammenzubrechen, wenn ich an meine Grenzen stoße. Genug Stärke, um Sorgen im Gebet abzugeben. Genug Stärke, Hilfe anzunehmen. Und auch die Stärke, dankbar für die Arbeit sein zu können, die ich tun darf. Das wünsche ich auch Ihnen am Tag der Arbeit. Jetzt aber erstmal eine Tasse Kaffee …

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Pfarrer Albrecht Hoffmann

Pfarrer Albrecht Hoffmann

1979 in Zwickau geboren | Aufgewachsen in Lengenfeld/Vogtland und Leipzig | 1999 Abitur | 1999 bis 2000 Wehrdienst | 2000 - 2007 Theologiestudium am Lutherischen Theologischen Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche (ELFK) in Leipzig | 2007 - 2009 Vikar der ELFK in Gemeinden in Crimmitschau und Zwickau | Seit März 2009 Pfarrer der Gemeinden zum Heiligen Kreuz in Crimmitschau und Glauchau | 2010 - 2014 Jugendpfarrer der ELFK | Verheiratet, vier Kinder

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.