Mittwoch, 29.04.2020: Nicht zerbrochen

Der Frühjahrsputz im eigenen Zuhause kann in diesem Jahr erzwungenermaßen gründlicher ausfallen als in anderen. Da kann man mal alle Schubladen und Kisten durchsehen und entscheiden: Brauche ich das noch? Geht das noch? Kann das weg? Und in jedem Haushalt findet sich in irgendeiner Ecke dieses Werkzeug …, na, sie wissen schon, zum Abmessen und Einklappen … "de Schmiech", wie’s in Sachsen heißt. Um messen zu können, muss der Gliedermaßstab (so nennt ihn nur keiner) in gutem Zustand sein. Wenn er angebrochen oder zerbrochen ist, nützt er nicht mehr viel. Da etwas reparieren? "Nee", würden die meisten sagen. Wegschmeißen und neu kaufen …

Gott ist da anders. In der Bibel heißt es: "Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen." (Jesaja 42,3). Ein Schilfrohr diente früher als Zollstock. Es wurde genau zugeschnitten - und damit dann gemessen. Wenn das Rohr geknickt war, taugte es nichts mehr. Es wurde zerbrochen und weggeworfen.

Gott macht es mit uns anders. Was für eine schöne Zusage! Denn geknickt ist jeder mal. Wenn mir bewusst wird, wie wenig ich es geschafft habe, den Ansprüchen zu genügen, die Gott an mich stellt. Oder andere Menschen. Oder ich selbst. Wenn mir einfach nichts zu gelingen scheint. Ich keine Kraft mehr habe. Da kann man sich durchaus so unbrauchbar vorkommen wie eine angeknackste "Schmiech".

Wie gut, da aus der Bibel zu hören: Gott legt dich nicht beiseite. Für ihn bist du wertvoll. Er will den, der von Schuld und Sorge geknickt ist, nicht zerbrechen. Christus selbst hat zu Karfreitag und Ostern dafür gesorgt, dass unser Versagen vor Gott wieder gut gemacht ist. Im Vertrauen darauf dürfen wir aufrecht vor unseren Schöpfer treten.

Jesus will uns auch für das, was der Alltag bringt, aufrichten und stark machen. Kraft schenken, wo wir zu zerbrechen drohen. Durch das, was er in der Bibel sagt.

Also: Geknickt ist jeder von uns mal. Aber dank Christus müssen wir daran nicht zerbrechen.

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Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Pfarrer Albrecht Hoffmann

Pfarrer Albrecht Hoffmann

1979 in Zwickau geboren | Aufgewachsen in Lengenfeld/Vogtland und Leipzig | 1999 Abitur | 1999 bis 2000 Wehrdienst | 2000 - 2007 Theologiestudium am Lutherischen Theologischen Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche (ELFK) in Leipzig | 2007 - 2009 Vikar der ELFK in Gemeinden in Crimmitschau und Zwickau | Seit März 2009 Pfarrer der Gemeinden zum Heiligen Kreuz in Crimmitschau und Glauchau | 2010 - 2014 Jugendpfarrer der ELFK | Verheiratet, vier Kinder

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