Mittwoch, 03.05.2023: Ein Wunderwerk kommt zurück

Man soll mit Superlativen vorsichtig sein. Aber hier ist es ausnahmsweise zulässig. In absehbarer Zeit wird der Große Schlosshof in Dresden fertiggestellt sein. Diese vierflüglige Anlage ist mit einem atemberaubenden Bildwerk versehen. An drei Seiten sind die Wände mit vielen grau-weißen Sgraffiti bedeckt. Die Nordwand ist dagegen farbig gestaltet. Die Originale wurden im 16. Jahrhundert geschaffen. Der 2. Weltkrieg hatte dann alles zerstört. Und nun erhält unser Land eine grandiose Sehenswürdigkeit zurück. Es wird nach seiner Fertigstellung eines der weltweit größten Renaissancebildwerke sein.

Christoph Pötzsch 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
2 min

gesprochen von Christoph Pötzsch

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 03.05.2023 05:45Uhr 02:17 min

Audio herunterladen [MP3 | 2,1 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 4,3 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/sachsenradio/podcast/wort/audio-2313930.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Wer sich auf die Bilder im Schlosshof einlässt, erlebt Abenteuer pur. Es sind keine anonymen Darstellungen, sondern handfeste und spannende Erzählungen aus Mythologie, römischer Historie und vor allem aus der Bibel. Mal sind es einzelne Bilder, mal Bildgeschichten in einer Serie. Davids Kampf mit Goliath und seine Flucht vor dem mordgierigen Saul. Die schräge Geschichte von Bileams Esel. Oder Mose, wie er Wasser aus dem Felsen fließen lässt. Und Josua, wie er die Sonne anhält. Liebes- und Heldengeschichten, dazu handfeste Krimis. Beim Betrachten der Bilder steckt man in einem einzigen Abenteuerroman.

Leider sind diese Bilder nur schwer verständlich. Das liegt weniger an den Bildern, sondern an uns, obwohl uns keine Schuld trifft. Gerade die Älteren unter uns, die die DDR-Schule besucht haben, werden zu den Bildern kaum Zugang finden. Biblische Geschichte durfte damals offiziell nicht gelehrt werden. Aber nicht nur für Christen, für die dieses Wissen Lebensinhalt ist, ist dieser Teil der Geschichte wichtig. Unsere Altvorderen haben ständig biblische Geschichte in große Kunstwerke in Musik und Malerei gegossen. Die Kunst erschließt sich durch deren Kenntnis.

Mein Vorschlag: Kommen Sie einfach mal in den Dresdner Schlosshof. An Hand der Bilder kann man viel erfahren. Und auch wenn man von biblischer Geschichte nicht viel weiß: Es gibt durch die neuen Medien gute Möglichkeiten, sich vorzubereiten. Man versteht dann mehr. Und der Kunstgenuss ist somit viel größer.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiographie Samuel-Kim Schwope

Samuel-Kim Schwope

am 17.02.1988 geboren | verheiratet, ein Kind | aufgewachsen in Dresden | 2009-2014 Studium der Theologie in Erfurt und Freiburg i.Br., | 2014-2018 Gemeindeassistent und -referent in der Verantwortungsgemeinschaft Leipzig-Nord | seit 2016 Freistellung zum Aufbaustudium in Erfurt | seit 2018 Persönlicher Referent des Bischofs von Dresden-Meißen

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.