Montag, 13.07.2020: Mutige Vorbilder

Am 13. Juli 1943, das war heute vor 77 Jahren, sterben Professor Kurt Huber und sein Student Alexander Schmorell im Gefängnis München Stadelheim durch das Fallbeil. Beide waren Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, zu der auch die sehr bekannten Geschwister Scholl gehörten. Sie waren alle Staatsfeinde, weil sie gewagt hatten, dem Staat zu widersprechen. Sie widersprachen dem Staat bei der Kriegsführung gegen Unschuldige; sie widersprachen dem Staat bei der Einschränkung demokratischer Grundrechte. Und: Sie widersprachen aus der Überzeugung, dass Gott diesen Widerspruch von jedem einzelnen von ihnen wollte.

Die Mitglieder der weißen Rose waren alle Christen, ökumenisch als evangelische und katholische Christen vereint und suchten zunächst jeder für sich Antworten  auf diese totalitäre Zeit in Deutschland in ihrem christlichen Glauben. Vorbild war Ihnen damals auch der katholische Bischof August Graf von Galen, welcher auch als „Löwe von Münster“ mit seinen donnernden Predigten gegen die Euthanasie-Aktionen Hitlers in widerständigen Kreisen die Runde machte.

Ja, es geht immer um mutige Vorbilder. Ja, es muss immer einer oder eine erstmal anfangen. In diesem Falle geht es immer erstmal um mich, um das ich. Nicht um das wir.

 

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Manuel Füllgrabe
Bildrechte: MDR/Manuel Füllgrabe

Kurzbiografie Manuel Füllgrabe

Manuel Füllgrabe

geboren 1978 | Pastor und Jugendreferent in Leipzig | davor Pastor in Chemnitz, Kamenz, Quedlinburg | vier Kinder

Kurzbiografie Thomas Bohne

Thomas Bohne

1957 in Leipzig geboren | katholischer Priester seit 1989 | Mitglied in der Gemeinschaft Oratoriums zu Leipzig seit 1991 | Abitur, Ausbildung zum Gärtner | Theologiestudium am Theologisch-Philosophischen Studium in Erfurt von 1982-1989 | Kaplan in Greiz (Thüringen) von 1989-1991 | 1991 Eintritt in das Oratorium zu Leipzig, 1991-2000 Seelsorger in den Pfarreien Leipzig-Lindenau und Leipzig Gohlis | ab 2001 Militärseelsorger am Standort Leipzig, in dieser Zeit 2004/2005 und 2007/2008 in Afghanistan (Kabul und Feyzabad) | ab 2009 Pfarrer in der Pfarrei Leipzig-Lindenau | ab 2019 leitender Pfarrer der neugegründeten Pfarrei St. Philipp Neri Leipzig-West, Ende 2020 Entpflichtung und ab 2021 tätig als Gefängnisseelsorger und Flughafenpfarrer, außerdem Mitglied der "Katholischen Filmkommission für Deutschland", Filmkritiken für die Zeitschrift KOMPASS und Homepage des Oratoriums Leipzig | seit 2000 mehrfach Mitglied in den ökumenischen Jurys bei nationalen und internationalen Filmfestivals, zuletzt Mitglied und auch Präsident der Interreligiösen Jury bei DOK Leipzig | Mitarbeit beim YOUTUBE-Kanal des Oratorium Leipzig CO

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