Redewendungen erklärt Woher kommt eigentlich? Etwas mit Argusaugen beobachten ...
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20. September 2023, 09:49 Uhr
Jemanden mit Argusaugen beobachten - woher kommt die Redensart? Bei Argus hört man das Wort "arg" heraus und "arg" hat irgendetwas Negatives. Geht es um einen Menschen, der etwas Negatives im Sinn hat, der jemanden beobachtet? Was sagt Dr. Essig, unser Experte für Redewendungen?
Argus hört sich griechisch an. Und das stimmt auch. Argus kommt aus der griechischen Mythologie. Dieses "etwas mit Argusaugen hüten" kommt daher, dass jemand beauftragt war, eine Nebenbuhlerin der Hera zu bewachen, damit der Zeus nicht fremdgeht.
Was sagt die Sagenwelt?
"In der griechischen Mythologie ist von einem Riesen Argus mit angeblich 100 Augen die Rede, der niemals schlief", sagt Dr. Rolf-Bernhard Essig, "50 Augen schliefen, aber 50 Augen blieben wach."
Das Adjekitiv "arg" bedeutet übrigens soviel wie schlimm, böse, bösartig.
Die Göttin Hera bat Argus diese nie müden 50 Augen auf eine Nebenbuhlerin zu werfen, die ihr den Platz an Zeus‘ Seite streitig machen wollte. Hermes, der Götterbote, sang allerdings so ein schönes Schlaflied, dass der Riese Argus nicht nur 50, sondern alle 100 Augen schließen musste.
So konnte die Nebenbuhlerin Io ungestört zu Zeus und mit ihm Spaß haben. Hera war traurig über den toten Wächter Argus, hatte Mitleid und wollte die 100 Augen gern bewahren - und so setzte sie die 100 Augen auf den Schweif des männlichen Pfaus. So meint es zumindest die Sage.
Wenn der Pfau sein Rad schlägt, sehen wir immer noch die 100 Augen des Argus.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Tag | 12. September 2023 | 15:50 Uhr