Florian Wellbrock
Florian Wellbrock verpasste die Titelverteidigung über die fünf Kilometer Distanz. Bildrechte: IMAGO / Insidefoto

Schwimmen | WM in Doha Wellbrock schwimmt wieder an Medaille vorbei

07. Februar 2024, 12:20 Uhr

Das Drama für die erfolgsverwöhnten Freiwasserschwimmer bei der Schwimm-WM in Doha geht weiter: Der Magdeburger Florian Wellbrock verpasste auch über fünf Kilometer eine Medaille. Kurz darauf erklärte er auch seinen Verzicht auf das Staffel-Rennen.

Für Olympiasieger Florian Wellbrock ist diese Schwimm-WM bisher eine zum Vergessen: Wie schon über zehn Kilometer ging der Magdeburger auch die halbe Distanz leer aus. Der Titelverteidiger kam am Mittwoch (7.2.2024) nach fünf Kilometern im alten Hafen von Doha als Neunter ins Ziel. Der 26-Jährige war 7,4 Sekunden langsamer als Sieger Logan Fontaine aus Frankreich.

Kein Endspurt nach furiosem Start

Dabei hatte Wellbrock in der ersten Runde ein enormes Tempo vorgelegt und das Teilnehmerfeld entzerrt. Er schien alles unter Kontrolle zu haben, doch als er etwas langsamer wurde, schloss das Feld auf. 15 Schwimmer nahmen innerhalb von acht Sekunden den letzten Kilometer in Angriff. Als die Post abging, hatte Wellbrock nichts mehr zum Zusetzen.

Er musste sich auch seinem Teamkollegen Oliver Klemet geschlagen geben, der Achter wurde. "Es war besser als bei den zehn Kilometern, aber immer noch nicht gut. Es war nicht das, was wir uns vorgenommen haben", sagte Wellbrock: "Aber zu dem jetzigen Zeitpunkt bin ich nicht zufrieden." Das Wasser, mit 19,4 Grad noch einmal kühler als bei seinem vorherigen Rennen, sowie "die welligen Bedingungen" lägen ihm "eventuell nicht so gut wie den anderen", analysierte Wellbrock. Als Ausrede wollte der Magdeburger das aber nicht verstanden wissen. Wenn er sehe, "mit welcher Gruppe wir angekommen sind, muss das normalerweise nicht sein. Da sollte meine Geschwindigkeit schon ein größerer Faktor sein." Die beide verpassten Medaillenchancen seien "ärgerlich und nicht das, was ich vorgenommen habe, aber im Endeffekt ist es nur eine Weltmeisterschaft im Olympischen Jahr. Die Zielstellung steht insgesamt woanders, deshalb müssen wir einen Haken dranmachen und nach vorn gucken", so Wellbrock.

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Florian Wellbrock Bildrechte: MDR/Sport im Osten

Erst am Sonntag hatte Wellbrock die Titelverteidigung über zehn Kilometer auf Rang 29 deutlich verpasst. Dabei haderte er mit dem kalten Wasser. "Es war nur ein Kälteproblem, mit der Verpflegung war alles okay, da wir alles so wie immer gemacht", erklärte der Olympiasieger nach seinem Einbruch über die 10-km-Strecke. Auf einen Start in der Freiwasser-Staffel am Donnerstag verzichtet Wellbrock. Für den Deutschen Schwimm-Verband starten Leonie Beck, Celine Rieder, Oliver Klemet und Arne Schubert.

DSV: Hotel in Doha kein "Glücksgriff"

Es ist bisher überhaupt nicht die WM der Deutschen. Auch abseits des Wassers läuft es nicht rund. Bundestrainer Bernd Berkhahn ist mit dem Team-Hotel alles andere als glücklich. "Da haben wir keinen Glücksgriff getan dieses Jahr", sagte der 52 Jahre alte Langstrecken-Experte in Doha. "Da jetzt für drei Wochen zu wohnen, ist schon hart." Als Beispiel nannte Berkhahn die Sauberkeit und sagte zudem: "Das Essen ist schlecht."

red/dpa/sid

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 07. Februar 2024 | 12:40 Uhr

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