Trainer Corey Neilson, dahinter Sportdirektor Matthias Roos, (Dresdner Eislöwen)
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Eishockey | DEL2 Dresdner Eislöwen: Katerstimmung nach erneuter Pleite – Coach Neilson in der Kritik

22. Spieltag

01. November 2023, 10:35 Uhr

Wie viel Zeit bekommt Dresdens Trainer Corey Neilson noch? Die Eislöwen hinken seit Wochen ihren eigenen Ansprüchen hinterher, besonders das Spielsystem unter dem neuen Coach wird von den Fans scharf kritisiert.

Acht Niederlagen aus den letzten zehn Spielen: Bei Eishockey-Zweitligist Dresdner Eislöwen hängt der Haussegen gründlich schief. Negativer Höhepunkt am Reformationstag: Die 5:7-Niederlage bei Schlusslicht Bietigheim-Steelers, nach einer 5:1-Führung. In der letzten Minute klingelte es dabei innerhalb von 33 Sekunden drei Mal im Kasten der Sachsen.

System unter Neilson in der Kritik

Im Mittelpunkt der Kritik steht der Cheftrainer: Unter Corey Neilson wird ein neues System gespielt. Jeder soll auf jeder Position einsetzbar sein, der Trainer fordert Passspiel durch die Mitte. Zudem wechseln ständig die Reihen. Viele junge Spieler haben augenscheinlich dieses System "noch" nicht durchschaut. Und einige schieben Frust, weil sie wegen des sehr großen Kaders auf der Tribüne schmoren.

Tomas Andres
Es knirscht im Mannschaftsgefüge der Eislöwen - hier enttäuscht: Tomas Andres. Bildrechte: IMAGO / HMB-Media

Nach einer Vorbereitung mit teils desaströsen Testspielen klappte es zu Saisonbeginn noch ganz gut in den ersten Partien, aktuell aber steht die Mannschaft neben sich. Und die letzten Minuten von Bietigheim wirkten auch nicht so, als hätte sich die Mannschaft mit Macht reingekniet, um den Sieg über die Zeit zu bringen.

Kader zu groß?

Neilson steht bei vielen Fans schon seit Wochen unter Beobachtung. Schon zum dritten Mal wurde in der noch jungen Saison eine klare Führung verspielt. Nach dem 2:4 gegen Regensburg am letzten Sonntag gab es laustarke "Neilson raus"-Rufe. Aber auch Sportdirektor Matthias Roos sieht sich wegen der Kaderplanung Kritik ausgesetzt. Der Kader sei zu groß, zu viel Quantität, zu wenig Qualität. Und ein echter Knipser fehle.

Noch zwei Spiele Gnadenfrist?

Wie geht es nun weiter bei den Eislöwen? Noch stehen zwei Spiele vor der Länderspielpause an. Am Freitag gastiert Dresden in Landshut, Sonntag geht es gegen Krefeld. Sollte die Mannschaft mit ihrem Coach keine Wende schaffen, sind die Tage von Neilson sicher gezählt. Übernehmen könnte Co-Trainer Petteri Kilpivaara. Der hatte bereits in der letzten Saison nach der Entlassung von Andreas Brockmann in der Hauptrunde noch 19 Punkte aus sieben Spielen geholt. In den Playoffs war dann im Viertelfinale gegen Krefeld nach sieben Partien Endstation.

rei

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Sportblock | 01. November 2023 | 10:40 Uhr

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