Mitte der 70er bis zur Wende - langsam ging es berab

Keiner siegt auf Schalke - nur der 1. FC Magdeburg

"Wer Pokal sagt, meint den FCM"  - diese, noch heute gern zitierte, Schlagzeile der Zeitschrift "Fußballwoche" galt für die Magdeburger viele Jahre lang auch im Europapokal. Dabei haben die Anhänger nicht nur die Erfolgssaison 1973/74 im Sinn. Noch heute erinnern sich Fans gerne an große Spiele gegen Arsenal London, den FC Barcelona oder Sporting Lissabon.

Ein Highlight der Magdeburger Europa-Cup-Auftritte waren die Vergleiche mit Schalke 04. Im Oktober 1977 fertigte der FCM die "Knappen" im eigenen Stadion mit 4:2 ab. Die Tore erzielten Sparwasser (3) und "Maxe" Steinbach.

Dennoch hoffte Schalke, das Ergebnis im Rückspiel noch drehen zu können. Dabei bauten die Königsblauen vor allem auf ihre Heimstärke - schließlich hatten sie im Parkstadion noch nie ein Europapokalspiel verloren. Der Schalker Rolf Rüßmann erklärte nach dem ersten Vergleich: "Die Magdeburger schießen bei uns kein Tor, und der Sparwasser schon gar keins."

Mit dem zweiten Punkt sollte er recht behalten. Da aber Jürgen Pommerenke (2) und erneut Steinbach trafen, setzte sich der 1. FC Magdeburg auch im Rückspiel mit 3:1 durch. Es war die einzige Niederlage, die Schalke je in einem Europacupspiel im Parkstadion kassierte.

Verblassender Glanz und ein tiefer Fall

In den achtziger Jahren kam der 1. FC Magdeburg kaum noch über Mittelfeldplatzierungen hinaus. Der Glanz der "Goldenen FCM-Jahre” verblasste allmählich. Immerhin gewannen die Blau-Weißen 1983 noch einmal den FDGB-Pokal. Es war der siebente Sieg im siebenten Endspiel für den FCM. Die folgende Europapokalsaison hielt eine ganz besondere Begegnung für die Blau-Weißen und ihre Anänger bereit. In der ersten Runde traf Magdeburg auf den FC Barcelona und Diego Maradona zauberte im Grubestadion. Der Argentinier erzielte drei Tore und Barca gewann das Spiel in Magdeburg 5:1. Im Rückspiel verlor der FCM 2:0.

1990 verpasste der FCM nur knapp die Meisterschaft. Die folgende  Saison war das Schicksalsjahr des Ostfußballs, der über die Zuteilung zu Bundesliga und 2. Bundesliga entschied. Dafür hätte der FCM mindestens Sechster werden müssen. Kein Problem sollte man meinen, schließlich war die Mannschaft in den 25 Jahren zuvor nur ein Mal schlechter platziert gewesen - in der Gründungssaison 1965/66. Doch zum Saisonende stand Magdeburg nur auf Platz 10. Auch in der Qualifikationsrunde, in der zwei weitere Plätze für die 2. Bundesliga ausgespielt wurden, scheiterte der FCM. So stürzte der einstige Europapokalsieger nach der Wiedervereinigung in den Amateurfußball. Es sollte 24 Jahre dauern, bis der FCM wieder auf die Profifußballbühne zurückkehrte. Die langen mageren Jahre prägten nicht nur den Verein, sondern auch eine Generation von Fans - die Generation Amateurfußball.