Bennet Wiegert hat trotz großer Verletzungssorgen wieder das richtige Händchen bewiesen.
Bennet Wiegert hat trotz großer Verletzungssorgen wieder das richtige Händchen bewiesen. Bildrechte: IMAGO / Jan Huebner

Handball | Champions League SC Magdeburg steht nach Heim-Spektakel gegen Plock im Final Four

17. Mai 2023, 20:30 Uhr

Der SC Magdeburg hat das Viertelfinal-Rückspiel gegen Wisla Plock mit 30:28 (13:13) gewonnen und ist damit erstmals in der Vereinsgeschichte ins Final Four der Champions League eingezogen. In der ausverkauften Arena in Magdeburg lieferten sich beide Mannschaften einen wahren Handball-Krimi, der erst in der absoluten Schlussphase entschieden wurde.

Was für ein Kampf, was für eine Spannung! Der SC Magdeburg hat die beiden packenden Viertelfinal-Spiele gegen Wisla Plock mit dem Halbfinal-Einzug gekrönt und die eigene Halle in ein Tollhaus verwandelt. Cheftrainer Bennet Wiegert hoffte nach dem 22:22-Hinspiel in Polen, dass die SCM-Fans in einem Duell auf Messers Schneide für den Unterschied sorgen würden. Er sollte recht behalten.

Ausgeglichene erste Halbzeit

In der ausverkauften GETEC-Arena entwickelte sich sofort ein körperlich betonter Kampf auf Augenhöhe. Die 800 mitgereisten polnische Gästefans, die über das komplette Spiel zur überragende Atmosphäre in der Halle beitrugen, sahen eine mutige Auswärtsmannschaft, die jeden Defensivfehler der Magdeburger eiskalt bestrafte. Magdeburg konnte in den ersten 30 Minuten keine Chance nutzen, um auf mehr als ein Tor davon zu ziehen und so ging die Partie mit einem Gleichstand in die Pause (13:13).

SCM zieht auf den letzten Metern davon

Ohne Gisli Kristjansson, der sich im Hinspiel den Knöchel brach, und den ebenfalls verletzten Philipp Weber (Außenband) und Oscar Bergendahl (Fuß) fand der SCM seltener spielerische Lösungen gegen den gut sortierten polnischen Abwehr-Block. Die Folge waren viele Distanzwürfe und eine deutlich geringere Trefferquote.

Es dauerte bis zur Schlussphase für den ersten Zwei-Tore-Vorsprung der Hausherren (45., 22:20). Kay Smits öffnete mit zwei seiner insgesamt 14 Treffer das Tor nach Köln sperrangelweit auf - Mike Jensen sorgte daraufhin mit zwei Wahnsinns-Paraden für die Entscheidung.

Kay Smits (m.) wird vom polnischen Abwehr-Riegel gestoppt
Kay Smits war mit seinen 14 Toren mal wieder Spieler des Spiels. Bildrechte: IMAGO / Jan Huebner

Der anschließende Freudentaumel in der Halle kannte keine Grenzen. Der sonst so aufgeräumte Coach Bennet Wiegert war den Tränen nahe.

Ausblick

Im spannenden Meisterschaftskampf der HBL geht es für die Magdeburger am Sonntag (21. Mai, 14 Uhr) gegen die SG Flensburg-Handewitt weiter. Aktuell liegt die Mannschaft von Bennet Wiegert pluspunktgleich hinter Tabellenführer THW Kiel, der noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat, auf dem zweiten Platz.

Nächsten Monat steigt dann am Wochenende vom 17. und 18. Juni das Champions-League-Final-Four in der Lanxess-Arena in Köln. Mit dabei ist auch Gruppenphasen-Konkurrent PSG, der sein Viertelfinale gegen den THW Kiel gewinnen konnte.

SCM-Fans dürfen sich in dieser Saison, die schon jetzt lange in Erinnerung bleiben wird, also noch auf einiges freuen.


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jas

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 17. Mai 2023 | 21:45 Uhr

8 Kommentare

MiSt vor 50 Wochen

Danke an die angereisten Fans von Wisla Plock. Bei deren Gesängen wähnte man sich eher in der MDCC- als in der GETEC-Arena. Die Folge war eine grün-rote Wand, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Knapp 6000 SCM-Fans standen geschlossen wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft und haben sie zum Sieg geklatscht, gebrüllt, getrieben. Was für eine Handballschlacht, was für eine unglaubliche Mannschaft, was für eine Atmosphäre. Hammer! und toll, ein Teil davon gewesen zu sein.

mulrich vor 50 Wochen

Wahnsinn was die Magdeburger ohne die vielen Verletzten (Stammspieler) in der CL und der Meisterschaft abliefern. Alleine der Terminkalender ist irre.
Da können sich alle Fußballer eine Scheibe abschneiden bzw. ein Lehrbeispiel an Willen abschauen.
Gruß aus Halle

Horst Schlaemmer vor 50 Wochen

Zwei, die am Anfang der Saison noch wenig Spielzeit hatten, ragen gerade aus dem Team heraus: Kay Smits spielt eine großartige Runde. Schade, dass er nach Flensburg geht. Und Michael Damgaard kommt wieder in Bestform. So bleibt alles möglich...